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Campus - 06.05.2025 - 11:24 

HSG-Studierende engagieren sich als Mentor:innen für geflüchtete Jugendliche

HSG-Studierende unterstützen Jugendliche mit Fluchthintergrund bei der Integration. Sie sind Teil des schweizweiten Mentoringprogramms «ROCK YOUR LIFE!».
Bildlegende: Die Mentor:innen bei ihrer Ausbildung im SQUARE der HSG.

 

«Wir möchten etwas weitergeben, weil wir selbst als Studierende in der Schweiz privilegiert sind», sagt Sven Schumann. Er ist Masterstudent an der HSG und leitet den St.Galler Ableger von ROCK YOUR LIFE! (RYL!). Dieses Mentoringprogramm unterstützt an neun Schweizer Standorten in verschiedenen Tracks Jugendliche bei der Berufswahl oder bei der sozialen oder beruflichen Integration. In St.Gallen sind es 15 Mentor:innen, neun davon sind HSG-Studierende. RYL! St.Gallen ist zudem einer von rund 140 akkreditierten studentischen Vereinen an der HSG. Diese Vereine decken von Kultur, Sport und Business bis hin zu Sozialem und Nachhaltigkeit diverse Themen ab. 

Jugendliche aus der Ukraine oder Afghanistan

Die HSG-Studierenden arbeiten freiwillig für RYL!. «Einige von uns haben selbst Migrationshintergrund und wissen, wie wertvoll Mentor:innen sein können», sagt Schumann. Die HSG-Studierenden betreuen bei RYL! Jugendliche mit Fluchthintergrund, beispielsweise aus Afghanistan oder der Ukraine. Diese sind im Schnitt etwa zwei Jahre in der Schweiz und haben bereits grundlegende Deutschkenntnisse.

Die Mentoringbeziehung ist offiziell auf ein Jahr ausgelegt. Die HSG-Mentor:innen und die Jugendlichen unternehmen dabei ein bis zwei Mal monatlich etwas. Das können beispielsweise Spaziergänge, Museumsbesuche, sportliche Aktivitäten oder einfach Gespräche sein. 

Lebenserfahrung dank Mentor:innenrolle

RYL! bildet die Studierenden dabei gezielt für ihre Mentoringrolle aus: Zum Auftakt des Jahres gibt es an der HSG eine Grundschulung beispielsweise zu Themen wie Kommunikation und Potenzialentfaltung. Während des Jahres gibt es Weiterbildungen und Reflexionen rund um das Mentoring. Ergänzend treffen sich die RYL!-Mentor:innen in St.Gallen regelmässig zum Stammtisch. «Dort können sie sich gegenseitig über Fragen austauschen und bei Problemen unterstützen», sagt Schumann. Zum Abschluss führt RYL! zudem mit den Mentor:innen ein Debriefing-Gespräch und diese erhalten, wie auch die Mentees, ein Teilnahmezertifikat.

Beim Kick-Off Event Ende April an der HSG starteten die einzelnen Mentoring-Paare mit dem gegenseitigen Kennenlernen. Majid (19) erzählt, dass er sich bei RYL! angemeldet habe, weil er offen für neue Begegnungen sei und Menschen mit spannenden Lebensgeschichten kennenlernen möchte. Sein Mentor Lukas ist bereits zum zweiten Mal dabei und schätzt die Möglichkeit, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. «Ich finde die Aufgabe als Mentor sehr sinnstiftend.» Das Programm biete den Mentees eine wertvolle Gelegenheit, soziale Kontakte in der Schweiz zu knüpfen und eine Ansprechperson zu haben.

HSG unterhält eigenes Mentoringprogramm

Masterstudent Schumann sucht die Freiwilligen für das Programm selbständig an der HSG und darüber hinaus. An der HSG hat Mentoring ohnehin einen besonderen Stellenwert: So gibt es etwa das offizielle HSG-Mentoringprogramm, in dem sich rund 500 HSG-Studierende regelmässig mit erfahrenen Berufsleuten austauschen. «Die RYL!-Mentor:innen erhalten zum Abschluss des Jahres ein Zertifikat – genau so wichtig ist aber die Lebenserfahrung, die sie durch das Programm gewinnen», sagt Schumann. So würden sie durch das Programm mit Menschen aus anderen Kulturen in Kontakt kommen und andere Lebensrealitäten sehen. 

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