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Forschung - 08.06.2021 - 00:00 

Das Aviation and Space Symposium St.Gallen

Das von Andreas Wittmer und dem Center for Aviation Competence an der HSG organisierte digitale Seminar befasste sich in erster Linie mit der Erholung von der Covid-Krise.

8. Juni 2021. Das Center for Aviation Competence an der Universität St.Gallen (CFAC-HSG) schrieb ein weiteres Kapitel in der Luftfahrtgeschichte St.Gallens mit einem Online-Webinar, einer Art Schnupperveranstaltung für das vollständige Symposium, das am 2. Juni 2022 in St.Gallen über die Bühne gehen wird.

Ein Teil der Vergangenheit St.Gallens

Die Konferenz begann mit einem Rückblick auf die Luftfahrtgeschichte St.Gallens. Der in St.Gallen geborene Walter Mittelholzer was ein echter Flugpionier. Er war einer der ersten Luftfahrtunternehmer und gründete 1919 die Ad Astra Aero, die 1931 zusammen mit der Balair in der Swissair aufging. 1913 unternahm der ebenfalls in St.Gallen geborene Henri Kunkler die ersten Flugversuche in der Region, und 1927 startete er Linienflüge von St.Gallen nach Zürich und Basel.

Eingedenk dieser Geschichte und im Zusammenhang mit dem 15-jährigen Bestehen des Center for Aviation Competence schufen Wittmer und sein Team diese digitale Plattform zur Vermittlung von Einsichten in die Luftfahrt und die Forschung auf diesem Gebiet. Die an diesem Tag geführten Gespräche befassten sich konkret mit den gegenwärtigen Herausforderungen in der Luftfahrt.

Was kommt nach Covid?

Das Hauptthema des Tages bildeten die von der Covid-Krise verursachten kurzfristigen Herausforderungen. Vor nicht allzu langer Zeit führte das CFAC-Institut ein paar Studien über die sich aus den Auswirkungen der Luftfahrt auf die Umwelt ergebenden Herausforderungen und über infrastrukturelle Fragen durch. Dann jedoch führte der Ausbruch von Covid-19 zu einer dramatischen Veränderung der Prioritäten in der Branche.

Jetzt geht es um das Konsumentenverhalten im Gefolge von Covid, und zwar sowohl für Geschäfts- und Urlaubsreisen.

Geschäfts- und Urlaubsreiseverkehr

Studien weisen darauf hin, dass der Geschäftsreiseverkehr in absehbarer Zukunft nicht auf den Stand von 2019 zurückkehren wird. Gemäss Hochrechnungen ist zu erwarten, dass sich der interkontinentale Geschäftsreiseverkehr um 20% verringern und der binneneuropäische Flugverkehr 30% unter dem vor der Pandemie verzeichneten Volumen verbleiben wird.

Gemäss den Studien wird der Urlaubsflugverkehr von der Krise weniger stark betroffen und viel schneller auf das Niveau vor Covid zurückkehren. Der Wunsch der Menschen nach Reisen und Ferien im Ausland scheint die mit Covid verbundenen Risiken zu überwiegen.

Grössere Binnenmärkte wie China und die USA erwarten, dass der Flugreiseverkehr das Niveau von 2019 bald wieder erreichen wird. Die treibende Kraft in dieser Hinsicht ist der Wunsch der Konsumenten nach Reisen sowie die Bemühungen der Fluggesellschaften, mit günstigen Angeboten den Markt zu stimulieren.

Der unberechenbare Faktor

Es besteht allerdings ein wichtiges Thema, das die Erholung der Branche beeinträchtigen könnte. Dies hat damit zu tun, wie die Branche selbst, die unter privater Leitung steht, mit den verschiedenen staatlichen Regulierungen und politischen Massnahmen im Zusammenhang mit Covid zurande kommt. Da die einzelnen Länder selbst entscheiden, was für eine Art von Flugverkehr erlaubt ist und worin die Quarantäne- und Impfvorschriften für Reisende aus verschiedenen Gebieten der Welt bestehen, ist eine Vorhersage der Erholung der Branche stark von Unsicherheit geprägt.

Bild: Adobe Stock / frank peters

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