Öffentliche Vorlesungen
Datum Mo. 17.02.2025 | Uhrzeit 18:15 - 19:45 Uhr | ReferentIn Prof. Dr. Lukas Gschwend |
Ort Universität St.Gallen, Raum A 01-106 | Kosten Semesterpass für 20 Franken | Kalender |
Jede Rechtsordnung besteht aus einer Vielzahl von Rechtsnormen, welche eine soziale Verhaltenserwartung beinhalten. Diese orientiert sich in modernen Gesellschaften an Werten und vernünftigen Zwecken, welche dem Gesetzgeber als richtig erscheinen. Die anwendenden Behörden (Justiz und Verwaltung) sollten diese Einschätzung idealerweise ebenfalls teilen. Recht ist aber nicht nur normativer Anspruch, sondern entsteht auch als Tatsache aus dem politischen Herrschaftswillen. Die historische Erfahrung zeigt, dass Recht öfters zum reinen Herrschaftsinstrument und naturalistischen Produkt degradiert wurde. Die Koppelung der Rechtsordnung an Vernunft, Wahrheit und Gerechtigkeit ist ein altes Anliegen der Naturrechtslehren. Sie hat ihre Aktualität aber auch im Zeitalter des Rechtspositivismus und der Bürokratie nicht verloren.
Daher stellt sich die Frage, ob es nicht Möglichkeiten gibt, das Recht durch vernünftige Reflexion an objektivierbaren Kriterien, die über die juristische Methodenlehre hinausgehen, zu messen, welche mit einiger Sicherheit die Richtigkeit einer Rechtsnorm begründen und im Rahmen der konkreten Rechtsanwendung zu richtigen Urteilen führen.
Die Vorlesung zeigt gestützt auf eine historische und philosophische Analyse, ob und wie solche Kriterien definiert werden können. In einem praktischen Teil werden verschiedene Gesetze und Urteile einer entsprechenden Prüfung unterworfen. Dabei ergibt sich die Gelegenheit zu konstruktiv-kritischen Diskussionen.
Keine Vorkenntnisse erforderlich.
Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Universität St.Gallen, Raum A 01-106
17.2., 24.2., 3.3., 10.3., 17.3. und 24.3.2025
Dozent | Prof. Dr. Lukas Gschwend, Professor für Rechtsgeschichte, Rechtssoziologie und Strafrecht, Universität St.Gallen
Bild: Impression aus einer vergangenen Vorlesungsreihe