Öffentliche Vorlesungen
Es gibt sie, diese berühmten Bücher: Man wollte sie lesen, aber tat es nicht. Und so lagern sie unbesehen in Regalen und auf Nachttischen. Bis es eine Vorlesung über sie gibt, die zum Lesen ermutigt. Oder zumindest aufzeigt, was man verpasst, wenn man es nicht tut.
Die Vorlesung wird vier Oeuvres von Autorinnen ganz unterschiedlicher Epochen und Kontexte vorstellen.
Meisterwerke, präziser: Meisterinnenwerke sind sie aus guten Gründen. Mit Hildegard von Bingen kommt die Maestra der hochmittelalterlichen Mystik zur Sprache. Mit meisterlicher Schärfe und Präzision beschreibt Simone de Beauvoir in «Le deuxième sexe» die vorherrschenden Mythen über das vermeintlich schwache weibliche Geschlecht und hat damit einen Meilenstein der feministischen Literatur geschaffen. Bei einer Meisterin denkt man an eine Autorin fortgeschrittenen Alters. Mary Shelley räumt mit ihrem «Frankenstein», den sie noch nicht 20jährig verfasst hat, mit diesem und weiteren Vorurteilen auf. Und Johanna Spyri schildert in ihrem Kinder- und Erziehungsroman Heidi, wie ein Mädchen immer wieder auftauchende Schwierigkeiten ihrer Kindheit meistert und seinen Weg durchs Leben findet.
21. Februar
Hildegard von Bingen, Der Weg der Welt, 1152
28. Februar
Simone de Beauvoir, Le deuxième sexe, 1949
7. März
Mary Shelley, Frankenstein oder Der moderne Prometheus, 1818
14. März
Johanna Spyri, Heidi’s Lehr- und Wanderjahre, 1880
Freitag, 9.30 bis 11 Uhr, Festsaal St.Katharinen, Katharinengasse 11, 9000 St.Gallen
Dozent | Pfarrer Markus Anker, Evangelischer Seelsorger, Universität St.Gallen
Bild: Impression aus einer vergangenen Vorlesungsreihe