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Campus - 24.11.2020 - 00:00 

Infrastructure Initiative: Mehr Raum für studentisches Engagement

Coworking Space, Unternehmerzentrum, Eventlokalität – Durch die Projekte der «Infrastructure Initiative» entstehen einzigartige Räumlichkeiten in der Stadt, welche insbesondere das studentische Engagement fördern sollen. Aussergewöhnlich dabei: Die Initiative wird selbst von Studierenden geleitet. Von Studentenreporter Niels Niemann.

24. November 2020. Feierlich wurde vor etwas mehr als zwei Jahren der Coworking Space der Studentenschaft «theCO» eröffnet. Seit anhin haben Studierende der HSG die Möglichkeit, mitten in der Stadt sich auszutauschen und zusammen an innovativen Projekten zu arbeiten. Getrieben durch die durchwegs positiven Rückmeldungen der Studierenden, hat die Studentenschaft nun eine eigene Infrastrukturinitiative gegründet, welche in Zusammenarbeit mit der Universität St.Gallen neue Räumlichkeiten für die Studierenden schaffen will. «Das Ziel der Initiative ist, das starke studentische Engagement der Studierenden auch infrastrukturell zu fördern», wie Florian Wußmann, Gründungspräsident der Infrastructure Initiative, betont. Gemeinsam mit seinem Team, welches ausschliesslich aus Studierenden besteht, leitet er die neue Initiative.

«Eine studentische Infrastrukturinitiative eröffnet der Universität St.Gallen und der Studentenschaft neue Möglichkeiten im Bereich Infrastruktur, welche vorher nicht vorstellbar waren», fährt Wußmann fort. So können Studierende von nun an mehr Einfluss darauf nehmen, wie sie in Zukunft lernen und arbeiten wollen. Gleichzeitig bieten aber die neuen Räumlichkeiten auch die Möglichkeit für die HSG, die Bedürfnisse der Studierenden zu erkennen und diese in ihre eigenen Infrastrukturprojekte wie etwa das Learning Center und den Campus Platztor einfliessen zu lassen.

Die Zukunft des Lernens schon heute

Mit dem theCO ist der erste Schritt in Richtung «Studieren in der Stadt» vor zwei Jahren erfolgt. Dieser ist dabei weit mehr als nur ein Lernraum: Für die Studierenden ermöglicht der Coworking Space die Umsetzung kreativer und innovativer Arbeitsmethoden und eine intensivere Zusammenarbeit. So wird im theCO «das Lehren und Lernen der Zukunft ausprobiert, wie es im Learning Center später auch umgesetzt werden soll», merkt Wußmann an.

Darüber hinaus hat sich der theCO, welcher sich an der Müller-Friedberg-Strasse 6 befindet, zu einem Treffpunkt für Studierende in der Stadt entwickelt. So schätzen diese insbesondere die zentrale Lage mit der Nähe zum Marktplatz. Basierenden auf dieser Resonanz entstand dann Anfang dieses Jahres die Idee für ein weiteres Infrastrukturprojekt der Studentenschaft in der Stadt, als Räumlichkeiten an der Rosenbergstrasse 51 frei wurden.

Ökosystem für Unternehmertum

Direkt neben dem St.Galler Bahnhof ist mit «theHUB» nämlich ein studentisches Zentrum für Unternehmertum entstanden. Die Vereine und Startups der HSG-Studierenden, welche bis Anfang des Jahres noch in den Gründercontainern auf dem Campus untergebracht waren, konnten über den Sommer hinweg ihre neuen Büros in der Stadt beziehen. Mit verschiedenen HSG-Institutionen innerhalb des gleichen Gebäudes sollen Synergien genutzt und zudem eine gemeinsame Community geschaffen werden.

Während der dritte Stock für die Startups und Entrepreneurial Talents von Startup@HSG reserviert ist, befinden sich die studentischen Vereine einen Stock tiefer. Einzige Ausnahme ist START Global, die aufgrund ihrer Grösse vorerst noch gemeinsam mit dem Institute for Computer Science an der Rosenbergstrasse 30 untergebracht sind. Laut Wußmann sollen sie jedoch langfristig auch in den theHUB einige Hausnummern weiter integriert werden, um das unternehmerische Ökosystem zu vervollständigen.  

Eine Bühne für studentisches Engagement

Das dritte und neueste Projekt der Infrastructure Initiative ist die Eventlokalität «theSTAGE», welche sich an der St. Jakob-Strasse 21 und somit direkt neben dem zukünftigen Campus Platztor befindet. Diese soll einerseits den theCO bei der Durchführung von Events entlasten, andererseits aber auch, wie es der Name schon andeutet, dem studentischen Engagement eine Bühne bieten – und dies bewusst direkt an der Hauptstrasse. Deshalb wurde nebst anderen baulichen Änderungen auch die durchgehende Glasfront im Erdgeschoss ausgebaut.

Zwar ist die Eröffnung erst für Februar geplant, studentische Initiativen haben jedoch jetzt schon die Möglichkeit, theSTAGE für zukünftige Veranstaltungen zu reservieren. Ob diese dann effektiv stattfinden können, hängt jedoch mit der Entwicklung der Corona-Situation zusammen. Einige studentische Organisationen haben dementsprechend aber auch schon hybride Konzepte für ihre Veranstaltungen, wie beispielsweise Livestreams aus theSTAGE von Podiumsdiskussionen, geplant.

Sowohl die Infrastructure Initiative als auch das Konzept für theSTAGE sind entstanden, als die Coronakrise schon ein relevanter Faktor war, denn die Pandemie ist für Wußmann kein Grund, nicht in Infrastruktur zu investieren. Er betont: «Auch in Zeiten der globalen Pandemie glauben wir an den Wert der persönlichen Interaktion.» In allen drei Räumlichkeiten soll daher die Kollaboration zwischen den Studierenden, sofern sie Sinn macht und die entsprechenden Schutzkonzepte eingehalten werden können, beibehalten werden. Getreu dem Motto: Connect. Collaborate. Create.

Niels Niemann studiert auf Masterstufe Marketing Management an der Universität St.Gallen.

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