Health Care gewinnt an Bedeutung

19. Juli 2019. Das Kantonsspital St.Gallen (KSSG) und die Universität St.Gallen (HSG) sind zwei wichtige Säulen der Ostschweiz. Beide Institutionen rücken durch den Aufbau des Joint Medical Master näher zusammen. An der HSG wird an unterschiedlichen Instituten und Schools am Thema Health Care bereits seit vielen Jahren gearbeitet. «Health Care ist ein gesellschaftlich überaus wichtiger, komplexer und dynamischer Sektor, der unterschiedlichste Branchen einschliesst. Von Medizin über Pflege, Ökonomie, Politik oder Management beinhaltet er ganz vielfältige Perspektiven», erklärt Harald Tuckermann, Direktor des Center for Health Care (CHC) an der HSG.

Center for Health Care

2012 gegründet, spiegelt das Center for Health Care der Universität St.Gallen die Komplexität des Sektors wider. Getragen von sechs Instituten vereint das CHC betriebswirtschaftliche, rechtliche sowie ökonomische Perspektiven und dient als Drehscheibe für institutsübergreifende Projekte. Durch diese Bündelung interdisziplinärer Fachexpertise verfolgt es das Ziel, möglichst allparteilich Beiträge für wissenschaftliche und öffentliche Diskussionen im Gesundheitssektor zu leisten. In dieser Hinsicht hat sich nun auch auf Studierendenseite einiges getan.

Studierende gründen «Health Care Club»

Der «Health Care Club» ist seit April 2019 offiziell ein akkreditierter Verein an der Universität St.Gallen. Präsidentin Marion Rauch erinnert sich: «Im Oktober 2018 haben wir einen ersten Facebook Aufruf gestartet, um das Bedürfnis der Studierenden nach Health-Care-Themen zu eruieren. Die grosse Resonanz aus über vierzig Antworten bestätigte das von uns vermutete Interesse eindeutig.» Mittels verschiedener Kooperationen möchte der Studierenden-Verein ebenfalls der Komplexität des Sektors Rechnung tragen. Erste Veranstaltungen bewegten sich in den Bereichen Spital der Zukunft, Wandel in der Pharmaindustrie und Organspende.

Bereits erfolgt ist die Kontaktaufnahme des Vorstandsteams mit dem Center for Health Care. «Wir haben schon jetzt Unterstützung vom CHC erhalten und möchten die Zusammenarbeit in Zukunft weiter stärken», hebt Marion hervor. Tuckermann seinerseits begrüsst die wachsende Aktivität auf Studierendenseite. Der Verein stärkt die Bedeutung der Thematik an der Universität und kann gleichzeitig für den Joint Medical Master HSG/UZH (JMM-HSG/UZH) eine wichtige Vernetzung für die Studierenden der Medizin mit denen der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bieten.

Joint Medical Master in St.Gallen

Der JMM-HSG/UZH entspringt einer Kooperation zwischen der HSG und der Universität Zürich (UZH), sowie des KSSG und der Fachhochschule St.Gallen. Während ihres Bachelorstudiums in Zürich besuchen die Medizinstudierenden bereits erste Kurse in St.Gallen. In diesen Veranstaltungen geht es um zwei der drei Vertiefungsrichtungen, die den neuen Lehrgang auszeichnen: interprofessionelle Zusammenarbeit und medizinische Grundversorgung. Ab dem Masterstudium kommt der dritte Schwerpunkt – Management und Governance – hinzu, den die HSG mit ihren angestammten Kernfächern anbietet.

Damit setzt der JMM-HSG/UZH konsequent die neue Ausrichtung der Schweizer Medizinausbildung um und bereitet die angehenden Mediziner auf ihren künftigen Arbeitsalltag vor. Tuckermann berichtet, dass die Arbeiten am Curriculum auf Hochtouren laufen, rechtzeitig für den Start im Herbstsemester 2020. Auch der Health Care Club an der HSG leistet seinen Beitrag dazu. Marion verrät: «Durch den Kontakt mit den Organisatoren des JMM-HSG/UZH haben wir die Möglichkeit erhalten, beim HSG Kick-off Day im September 2019 den Studierenden des neuen Lehrgangs unseren Verein vorzustellen. Denn wir wollen auch ihnen damit eine interessante und vielseitige Plattform anbieten».

Sowohl auf Instituts- als auch auf Studierendenebene wächst die Bedeutung von Health Care an der HSG. Beide Seiten setzen sich dafür ein, dass die Ostschweiz im Bereich der Bildung im Gesundheitswesen neue Perspektiven bieten kann und Verantwortung wahrnimmt. Tuckermann fasst zusammen: «Um eine Gesellschaft voran zu bringen sind zwei Aspekte besonders wichtig: Bildung und Gesundheit.»

Thomas Tarantini studiert Business Innovation (MBI) und im Lehrprogramm in Wirtschaftsjournalismus.

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