Es gibt zwei zentrale Säulen im Curriculum: das Fachstudium und das Kontextstudium. Das Fachstudium besteht aus einem Pflicht- und einem Pflichtwahlbereich. Das Kontextstudium setzt sich aus den drei Themen Skills, Fremdsprache sowie Kultur-/Sozialwissenschaften zusammen. Zusätzlich muss ein Nachweis genügender Buchhaltungskenntnisse erbracht werden.
Das Assessmentjahr kombiniert Kontaktstudium (Vorlesungen und Seminare) mit Selbststudium – für nachhaltiges, eigenständiges Lernen.
Das Fachstudium bildet den inhaltlichen Kern des Assessmentjahres. Alle Studierenden belegen die Pflichtfächer Betriebswirtschaftslehre (A und B), Volkswirtschaftslehre (A und B), Politikwissenschaft A und Rechtswissenschaft I (A und B). Ergänzend werden – je nach gewählter Richtung – die Pflichtwahlfächer Mathematik mit Statistik (A und B), Rechtswissenschaft II (A und B) oder Politikwissenschaft B belegt. Die Grafik zeigt, in welchem Semester welche Fächer als Pflicht- und Pflichtwahlfächer zu absolvieren sind.
Im Fachstudium belegen Sie folgende Pflichtfächer:
Die Lehrveranstaltungen in Betriebswirtschaftslehre vermitteln zentrale Konzepte und Denkweisen modernen Managements – orientiert am St.Galler Management-Modell (SGMM). Im Zentrum steht ein systemisch-prozessorientiertes Verständnis von Management, Organisation und Umwelt. Die Studierende setzen sich mit Strategie, digitalem Wandel, Marketing, Produktion und Supply Chain Management sowie finanzieller Führung und der Sicherung des unternehmerischen Erfolgs auseinander. So lernen sie, Managementaufgaben im Kontext aktueller gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und technologischer Herausforderungen zu verstehen und verantwortungsvoll zu gestalten. Das SGMM dient dabei als strukturierender Bezugsrahmen – sowohl in Vorlesungen und Übungen als auch im Selbststudium.
Themenschwerpunkte:
Die Lehrveranstaltungen in Volkswirtschaftslehre (VWL) vermitteln, wie sich menschliches Verhalten unter Bedingungen der Knappheit erklärt – und welche gesellschaftlichen Ordnungen sich daraus entwickeln. Sie lernen, wie Märkte funktionieren, wie sich Menschen arbeitsteilig organisieren und wie wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Prozesse erklärt und bewertet werden können. Zusätzlich werden normative Fragen behandelt: Wann braucht es staatliche Eingriffe? Was macht eine funktionierende Marktordnung aus?
Themenschwerpunkte:
Im Pflichtfach Rechtswissenschaft I erhalten alle Studierenden eine Einführung in zentrale Bereiche des Privatrechts und des öffentlichen Rechts. Ziel ist es, ein erstes Verständnis für juristische Denkweisen und die Bedeutung des Rechts im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kontext zu entwickeln. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Staats- und Verfassungsrecht, in dem Themen wie Grundrechte, staatliche Institutionen sowie internationale Regelwerke behandelt werden.
Themenschwerpunkte:
Die Lehrveranstaltungen in Politikwissenschaft befassen sich damit, wie Gesellschaften kollektiv verbindliche Entscheidungen treffen und umsetzen. Im Pflichtfach Politikwissenschaft A ist es das Ziel, anhand der politischen Reaktionen auf die Klimakrise ein erstes Verständnis für politikwissenschaftliche Denkweisen und für die systematische Analyse politischer Strukturen und Prozesse zu entwickeln.
Die Studierenden lernen, wie sich die Organisation von Politik auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene erfassen und verstehen lässt. Worin unterscheiden sich politische Systeme voneinander? Welche Gründe sind ursächlich für diese Unterschiede? Und welche Konsequenzen haben die beobachteten Unterschiede für die Möglichkeiten politischer Akteure, auf gesellschaftliche Herausforderungen wie die Klimakrise, die Digitalisierung oder den Wandel der internationalen Ordnung zu reagieren?
Themenschwerpunkte im Herbstsemester (Politikwissenschaft A): Grundlegende Ansätze und Instrumente zur Analyse politischer Strukturen und Prozesse; Anwendung am Beispiel der Klimapolitik
Je nach Richtung kommen noch zwei weitere Fächer hinzu:
Diese Vorlesung «Mathematik mit Statistik (A und B)» vermittelt zentrale mathematische Konzepte für das wirtschaftswissenschaftliche Studium. Sie unterstützt Studierende dabei, aktuelle wirtschaftswissenschaftliche Veröffentlichungen zu verstehen und ihr analytisches Denken weiterzuentwickeln. Dabei wird auf mathematischen Formalismus weitgehend verzichtet; der Fokus liegt auf ökonomischen Anwendungen und praxisnaher Methodik.
Themenschwerpunkte:
Studierende, die im Assessmentjahr die juristische Vertiefung wählen, absolvieren zusätzlich zum Pflichtfach Rechtswissenschaft I das Pflichtwahlfach Rechtswissenschaft II. Die Veranstaltungen finden ausschliesslich auf Deutsch statt und vermitteln vertiefte Kenntnisse in zwei zentralen Bereichen des schweizerischen Rechts.
Themenschwerpunkte:
Studierende, die im Assessmentjahr die Vertiefung «International Affairs/Internationale Beziehungen» wählen, absolvieren zusätzlich zum Pflichtfach Politikwissenschaft A im Frühjahrssemester das Pflichtwahlfach Politikwissenschaft B. Die Veranstaltung wird auf Deutsch und auf Englisch angeboten. Politikwissenschaft B beschäftigt sich vertieft mit politischen Prozessen auf nationaler und internationaler Ebene.
Das Kontextstudium beansprucht 25% der Studienzeit. Als «Studium integrale» erweitert es die fachliche Perspektive um gesellschaftliche, kulturelle und kommunikative Dimensionen.
Im Kontextstudium belegen Sie folgende Fächer:
Im Bereich Skills erwerben Sie wichtige überfachliche Methoden, die für ein erfolgreiches Studium unerlässlich sind. Sie lernen, wissenschaftlich zu arbeiten und komplexe Fragestellungen in Teams zu analysieren und zu lösen. Die Veranstaltungen verbinden theoretische Inputs mit praktischen Übungen und fördern sowohl individuelles Arbeiten als auch Teamkompetenz.
Themenschwerpunkte:
Im Bereich Kultur- und Sozialwissenschaften bieten wir Ihnen Seminare in Geschichte, Philosophie, Psychologie und Soziologie an. Diese vermitteln Ihnen geistes- und sozialwissenschaftliche Zugänge zu Kultur und Gesellschaft, sowohl historisch als auch aktuell. Im Fokus stehen das Arbeiten mit Texten sowie das Erlernen der Denk- und Verstehensweisen der jeweiligen Fachdisziplin. Ziel ist es, den gesellschaftlichen und kulturellen Kontext, in dem die Kernfächer sich verorten, auszuleuchten, neue Perspektiven zu öffnen und Entwicklungen kritisch zu reflektieren. Sie werden im Assessmentjahr jeweils in einem Fach der Kulturwissenschaften (Geschichte oder Philosophie) und in einem Fach der Sozialwissenschaften (Psychologie oder Soziologie) ein Seminar von je einem Semester Dauer besuchen.
Prüfungsformen:
Fremdsprachenkenntnisse sind fester Bestandteil Ihres Bachelor-Studiums – unabhängig davon, ob Sie auf Deutsch oder Englisch studieren. Im Kontextstudium stehen zehn Sprachen zur Auswahl: Arabisch, Chinesisch, Deutsch als Fremdsprache, Englisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Portugiesisch, Russisch und Spanisch.
Pflichtnachweise
Während des Bachelor-Studiums müssen zwei Fremdsprachen nachgewiesen werden:
Erster Nachweis: im Assessmentjahr
Zweiter Nachweis: bis zum Studienabschluss
Externe Nachweise
Im Assessmentjahr müssen Sie einen Sprachnachweis in Form von einer Prüfung (schriftlich und mündlich) erbringen. Externe Zertifikate können dabei nicht angerechnet werden.
Für den zweiten Nachweis im weiteren Verlauf des Studiums können hingegen auch externe Sprachdiplome anerkannt werden – und zwar auch für Sprachen, die nicht an der HSG angeboten werden.
Ablauf im Assessmentjahr
Herbstsemester: Kurswahl und Beginn des Sprachunterrichts (ab Maturitätsniveau)
Frühjahrssemester: Sprachprüfung sowie Erwerb der Zielstufe
Die an der Universität St.Gallen gelehrten Sprachen gehen von einem Einstiegsniveau aus, das dem Maturitätsniveau an schweizerischen Mittelschulen entspricht. In der Darstellung der Stufen des Gesamteuropäischen Referenzrahmens (GER) bedeutet dies:
Sprache | Zielstufe | Voraussetzungen |
Deutsch | C1 | B2 |
Englisch | C1 | B2 |
Französisch | C1 | B2 |
Französisch | B2 | B1 |
Italienisch | B1 / B2 | Für den B1 Kurs werden keine Kenntnisse vorausgesetzt |
Spanisch | B1 / B2 | Für den B1 Kurs werden keine Kenntnisse vorausgesetzt |
Portugiesisch | A2 | A1 |
Deutsch | A2 | Nur für Studierende, die zum Zeitpunkt der Anmeldung keine Deutschkenntnisse besitzen |
Chinesisch | A1 | keine Vorkenntnisse erforderlich |
Japanisch | A1 | keine Vorkenntnisse erforderlich |
Russisch | A1 | keine Vorkenntnisse erforderlich |
Arabisch | A1 | keine Vorkenntnisse erforderlich |
Hinweis: Einige Kurse werden auch mit Englisch als Unterrichtssprache angeboten.
Erweiterte Kurse für Italienisch & Spanisch (B1-Zielstufe)
Um die B1-Zielstufe in Italienisch oder Spanisch am Ende des Assessmentjahres zu erwerben, werden intensivierte Kurse mit doppeltem Stundenumfang angeboten – ideal für Studierende, die ihre Studiensprache innerhalb eines Jahres vertiefen möchten.
Grundlegende Buchhaltungskenntnisse sind für das Verständnis unternehmerischer Zusammenhänge unerlässlich. Deshalb ist die Buchhaltungsprüfung für alle Studierenden der Universität St.Gallen obligatorisch. Sie muss spätestens bis zum Ende des Assessmentjahres bestanden sein, das der Aufnahme ins Bachelor-Studium unmittelbar vorausgeht. Der dazugehörige Einführungskurs vermittelt die zentralen Grundlagen des Rechnungswesens und findet im Herbstsemester statt.
Themenschwerpunkte: