close

Öffentliche Vorlesungen 

Der Goldene Psalter von St.Gallen – neue Forschungen zu einem Meisterwerk der karolingischen Buchkunst

Wanderung zwischen zwei Buchwelten. Neue Einsichten in die Entstehungsgeschichte und das Bildprogramm des Goldenen Psalters
Datum

Mo. 27.10.2025

Uhrzeit

18:15 - 19:45 Uhr

ReferentIn

Prof. Dr. David Ganz

Ort

Musiksaal im Dekanatsflügel des Konventsgebäudes
chevron_rightRoute mit Google Maps

Kosten

Semesterpass für 20 Franken

Kalender

file_downloadKalendereintrag herunterladen

Der in der späten Karolingerzeit entstandene Goldene Psalter ist die bedeutendste Bilderhandschrift der Stiftsbibliothek St.Gallen. Unter den vielen Prachtpsalterien des europäischen Mittelalters ist sein Bildprogramm einzigartig. Zugleich ist der Goldene Psalter die einzige Handschrift der Stiftsbibliothek, deren Text durchgängig in Goldtinte geschrieben wurde. Lange war man überzeugt, dass der Psalter ein Produkt des Klosters St.Gallen sei. Schon in den 1990er Jahren haben Forscher Zweifel an dieser Meinung angemeldet. Dennoch lag die Entstehungsgeschichte der Handschrift lange im Dunkeln. 2022 bis 2023 wurden im Rahmen eines Forschungsprojekts der Universität Zürich die bei der Herstellung verwendeten Farben und Pergamente materialanalytisch untersucht. Dazu kamen eingehende paläographische und kunsthistorische Analyse der Schrift und der Bilder.
 

Die vom Lehrstuhl für Kunstgeschichte des Mittelalters an der Universität Zürich organisierte Vorlesungsreihe bietet an vier Abenden aufschlussreiche Einblicke in die neuen Forschungen zu dieser zentralen Prachthandschrift der Stiftsbibliothek. Minutiös wird rekonstruiert, wie der Goldene Psalter in einer Werkstatt im heutigen Frankreich als Buch für einen karolingische König begonnen wurde, der sich in den Bildern rund um König David wiederfinden sollte. Gezeigt wird auch, wie das Buch einige Jahre später als unfertiges Fragment in das Kloster St. Gallen gelangte, wo man es vervollständigte und ausschmückte. Die Entstehungsgeschichte des Goldenen Psalters wird somit als Wanderung zwischen zwei Buchwelten fassbar. Am Hof und am Kloster spielte das biblische Buch der Psalmen eine gleichermassen wichtige, aber sehr unterschiedliche Rolle. Um das Umfeld zu beleuchten, in dem der Goldene Psalter konzipiert und begonnen wurde, behandelt einer der Vorträge das wichtigste Referenzwerk der Handschrift, den Psalter von Karl dem Kahlen, der zwischen 843 und 877 über das westfränkische Reich herrschte und einer der wichtigsten Auftraggeber von Prachthandschriften im gesamten europäischen Mittelalter war.

 


27. Oktober

Wanderung zwischen zwei Buchwelten. Neue Einsichten in die Entstehungsgeschichte und das Bildprogramm des Goldenen Psalters.

Prof. Dr. David Ganz, Ordentlicher Professor für Kunstgeschichte des Mittelalters, Universität Zürich

 

3. November

Kodikologie und Paläographie des Goldenen Psalters.

Dr. Philipp Lenz, Stellvertretender Stiftsbibliothekar, Stiftsbibliothek St.Gallen

 

10. November

Herrschertugenden in Szene gesetzt: Der Psalter Karls des Kahlen und sein Prachteinband.

Katharina Theil, Doktorandin der Kunstgeschichte, Universität Zürich

 

17. November

Davids Purpurschmuck im Vergleich. Farbtöne und Farbmittel im Goldenen Psalter.

Dr. Thomas Rainer, Eikones. Zentrum für die Theorie und Geschichte des Bildes, Universität Basel

 

Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Musiksaal im Dekanatsflügel des Konventsgebäudes, Klosterhof 6b, 9000 St.Gallen


 

Leitung | Prof. Dr. David Ganz, Ordentlicher Professor für Kunstgeschichte des Mittelalters, Universität Zürich, und Dr. Cornel Dora, Stiftsbibliothekar, Stiftsbibliothek St.Gallen

 

Direktlink zum Öffentlichen Vorlesungsprogramm

 

 

north