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Forschung - 22.03.2016 - 00:00 

Digitaler Wandel in Unternehmen

Das Institut für Wirtschaftsinformatik an der Universität St.Gallen (IWI-HSG) hat die digitale Reife von knapp 550 Unternehmen untersucht. Die zweite Auflage des «Digital Maturity & Transformation Report» zeigt: Digital reife Unternehmen beurteilen die wirtschaftlichen Effekte ihrer Transformation positiver als weniger reife.

Digital Transformation Report: HSG-Forschende untersuchen die digitale Innovationsfähigkeit von Firmen

23. März 2016. Die Digitalisierung von Produkten und Geschäftsmodellen verändert Unternehmen. Wie professionell gehen Firmen in der Schweiz, Deutschland und Österreich mit dem Wandel um? Wo nutzen sie digitale Veränderung als Innovationsmotor, in welchen Bereichen besteht Handlungsbedarf?

Die Universität St.Gallen hat mit dem Strategieberatungsunternehmen Crosswalk und einer Expertengruppe ein Werkzeug entwickelt, mit dem Unternehmen ihre digitale Reife prüfen können. Das «Digital Maturity Model» fusst auf dem «St.Galler Business Engineering Framework» und erfasst, wie sich Firmen digital entwickeln. Das Modell ist Teil der «Swiss Digital Transformation Initiative». Initianten sind das Institut für Wirtschaftsinformatik (IWI-HSG), das Strategieberatungsunternehmen Crosswalk und die Organisation «Best Of Swiss Web».

Knapp 550 Unternehmen befragt

Von November 2015 bis Februar 2016 wurden knapp 550 Personen online befragt, wie sie die digitalen Fähigkeiten und die Reife ihres Unternehmens in den verschiedenen Bereichen des Modells einschätzen. 69 Prozent der Teilnehmenden arbeiten in Schweizer Unternehmen, 28 Prozent in Deutschland, 2 Prozent in Österreich. Die Kernergebnisse in Kürze:

1. Grosse Unternehmen haben aufgeholt

Während im vergangenen Jahr Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitenden die höchsten Reifegrade erreichten, weisen grosse Unternehmen nun durchschnittlich die besten Werte auf.

2. Das Management interessiert sich stärker für die digitale Transformation

Die Wichtigkeit des Themas «digitale Transformation» ist definitiv im Bewusstsein des Managements angekommen: Zwei Drittel der Befragungsteilnehmer sind auf Geschäftsleitungs- oder Abteilungsleiterstufe tätig.

3. Konzentration im Mittelfeld beim Reifegrad

Die Verteilung der Reifegrade konzentriert sich sehr stark auf das Mittelfeld. Insgesamt sind über 80% der teilnehmenden Unternehmen in den mittleren Reifegraden 2 bis 3.5 einzuordnen. Nur wenige Unternehmen erhalten sehr tiefe oder sehr hohe Reifegrade.

4. IT-Bereich liegt vorne – Banken lassen nach

Die höchsten Reifegrade erreichen erwartungsgemäss Unternehmen aus dem Bereich IT / Telekommunikation, gefolgt von den Branchen Detail- & Grosshandel sowie Transport & Logistik. Die niedrigsten Reifegrade wurden, wie im vergangenen Jahr auch, in Unternehmen aus dem Verarbeitenden Industrie beobachtet.

5. Strategische Ziele für die digitale Transformation

Die wichtigsten Ziele für Aktivitäten in Bezug auf die digitale Transformation sind Kundenzufriedenheit, Mitarbeiterzufriedenheit und Produktivität. In diesen Bereichen geben viele Teilnehmer an, dass ihre Erwartungen zum Erfolg ihrer Aktivitäten in der digitalen Transformation erfüllt bzw. sogar übertroffen wurden.

6. Reife Unternehmen beurteilen ihren Erfolg positiv

Umfrageteilnehmer aus Unternehmen mit einem hohen Reifegrad zeigen sich bei der Beurteilung des Erfolgs der digitalen Transformation in Bezug auf wirtschaftliche Ziele, Erschlissung von neuen Geschäftsfeldern oder Erfolg als Innovationsführer deutlich zufriedener als welche aus Unternehmen mit einem niedrigen Reifegrad.

Ergebnisse des Reports 2016

Die zweite Auflage des Reports mit Informationen zum Modell, den detaillierten Resultaten der Befragung inklusive branchenspezifischen Auswertungen sowie Handlungsempfehlungen kann als E-Paper kostenlos bestellt werden.

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