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Campus - 22.05.2017 - 00:00 

«Die Welt in 24 Stunden ein bisschen besser machen»

Was wünschen sich Abhängige? Welche Aktivitäten können Asylsuchende kostengünstig ausüben? Wie organisiert man eine Übernachtungsparty für Kinder? Mit all diesen Fragen wurden Studierende während der ersten 24-Stunden-Aktion der Studentenschaft konfrontiert. Ein Rückblick von Studentenreporter Thomas Tarantini.

23. Mai 2017. «Die Welt in 24 Stunden ein bisschen besser machen». Das war die zugrunde liegende Vision des Humanity Teams der Studentenschaft (SHSG), Organisator der 24-Stunden-Aktion. Die Realisierung der Projekte verfolgten drei Teams bestehend aus vier bis fünf HSG Bachelor Studierenden und Austauschstudierenden. Als Partner konnten das Asylzentrum Landegg, die Villa YoYo sowie die Stiftung Suchthilfe gewonnen werden. Sie hatten ihrerseits den Auftrag, ein gemeinnütziges, soziales, ökologisches oder interkulturelles Projekt zu entwickeln, welches die Studierenden anschliessend bearbeiten sollten. Die entsprechenden Aufgaben gaben die Organisatoren beim Projektstart am 11. Mai 2017 bekannt.

Entstehung der 24-Stunden-Aktion

Zur Entstehung der Aktion erklärt Humanity Teammitglied Mona Awad (22): «Beim Treffen zu Beginn des Semesters erzählte Tobias von der 72-Stunden-Aktion in Deutschland. Diese findet jährlich statt und beinhaltet über 300 Sozialprojekte mit bis zu 7000 Teilnehmenden. Wir waren begeistert von der Idee, dasselbe erstmals an unserer Universität durchzuführen.» Neben Mona, welche den Doppelmaster CEMS MIM mit Marketing ablegt, sind Tobias Schinn (23) und Billa Gleichauf (20) Mitglieder des Humanity Teams. Zudem war Krenare Berisha (23), Eventmanagerin der SHSG, an der Organisation beteiligt. Die Aktion begann mit einer Auftaktveranstaltung an der HSG. Als erstes lauschten die Teilnehmenden einem Inputvortrag von Schirmherr Christoph Frei, Titularprofessor für Politikwissenschaft mit besonderer Berücksichtigung der Internationalen Beziehungen. Anschliessend teilten die Organisatoren die Projekte zu und klärten letzte Fragen. Danach waren die Gruppen startklar für ihre Aufgaben.

Studierende realisieren soziale Projekte

Das Asylzentrum Landegg bat die Studierenden, den Asylsuchenden kostengünstige Aktivitäten im St.Galler Alltag aufzuzeigen. Diese konnten gleichermassen Freizeitbeschäftigungen, Kochen oder Bildungsmöglichkeiten enthalten. Auf Anklang stiessen dabei besonders die «Drei Weieren» und Minigolf. Die Villa YoYo wünschte sich die Organisation einer «Übernachtungsparty» für die von ihnen betreuten Kinder. Dazu konnten die Studierenden Ess- und Wohnräume der Stiftung neu gestalten. Die Stiftung Suchthilfe dachte sich das Projekt «Wünsch Dir Was» aus. Dabei sollte die entsprechende Gruppe versuchen, unterschiedliche Wünsche drogenabhängiger Menschen zu erfüllen. Diese reichten von einem einfachen Glace bis zu Treffen mit einem Spieler des FC St.Gallen.

Positives Feedback

Am Freitag, den 12. Mai, versammelten sich die Teams wieder an der Universität St.Gallen, um ihre Ergebnisse vorzustellen und Feedback zu geben. Die Studierenden konnten beinahe alle Aufgaben vollständig bewältigen. Das Feedback fiel auf beiden Seiten überaus positiv aus. Die Studierenden empfanden die Begegnungen mit den ungewohnten Projektpartnern als sehr spannend und genossen die Abwechslung zum Universitäts-Alltag. Die Projektgeber ihrerseits freuten sich über das Engagement und die Motivation der Gruppen. Sie zeigten sich dankbar für die Gelegenheit, ihre Projekte zu realisieren und neue Erfahrungen zu sammeln.

Die Zukunft der 24-Stunden-Aktion ist ungewiss, denn das aktuelle Humanity Team wird im kommenden Studienjahr komplett neu zusammengestellt: «Es wäre sehr schön, wenn die 24-Stunden-Aktion weiterhin durchgeführt werden würde. Hoffentlich können in Zukunft noch mehr Studierende für die Veranstaltung begeistert werden, denn die Resultate sprechen für sich», sagt Mona. Die Projektgeber zeigten sich jedenfalls sehr interessiert, langfristig dabei zu bleiben. Demnach besteht für das kommende Humanity Team eine hervorragende Grundlage, um die Welt weiterhin ein bisschen besser zu machen.

Thomas Tarantini studiert im sechsten Semester Betriebswirtschaftslehre an der HSG.

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