SIM-Studierende führen soziale Projekte durch

21. Juni 2017. Der «SIMagination Challenge» ist als Pflichtkurs fest im Curriculum des HSG Masters in Strategy and International Management verankert. Von den Studierenden wird erwartet, in ihren Teams ein eigenes Projekt zu planen, durchzuführen und über die Erlebnisse zu reflektieren. Neben dem nachhaltigen Beitrag zur Gesellschaft steht auch die individuelle Weiterentwicklung im Fokus des Kurses.

Im Februar 2017 waren Griechenland, Indonesien, Kambodscha, Haiti, Guatemala und Brasilien die Destinationen der diesjährigen Teams. Dort wurden anspruchsvolle Projekte durchgeführt, die von Flüchtlingshilfe und Englischunterricht über den Vertrieb von Wasserfiltern und Öfen bis zum Ausbau regionaler Infrastruktur und Beratung für lokale Verantwortliche reichten.

Projekt für Kinder in Ponta Pora, Brasilien

Ein Projekt der aktuellen SIM Generation ist «Planting the Future». Durchgeführt in Ponta Pora, einer Grenzstadt zwischen Brasilien und Paraguay, zielte das achtköpfige Team besonders auf die Kinder der sozial benachteiligten Bevölkerung ab. Schon im Oktober ging die Vorbereitung los. Dabei galt es zunächst, den optimalen Partner zu finden. Wie für andere Projekte auch, stand die Kollaboration mit lokalen Organisationen und Individuen im Vordergrund, um eine nachhaltige Verbesserung der Lebenssituation zu ermöglichen. Unterstützt wurde das Projekt ausserdem von HSG Alumnus Igor Neves und seiner Familie, die in der Region lebt.

Konkret arbeitete das Team aus acht Studierenden mit sechs verschiedenen Nationalitäten daran, die Bemühungen eines sozialen Vereins und einer Capoeira Schule zu vereinfachen. Gründer und Leiter dieser Initiative ist der brasilianische Polizist José Maria Guedes Jaragua. Bereits seit mehr als zehn Jahren arbeitet er daran, den Kindern in der Umgebung mit dem Sportclub einen sicheren Zufluchtsort zu bieten und ihnen Werte wie Respekt, Ehrlichkeit und Disziplin zu vermitteln. Besonders durch den starken Drogenverkehr an der Grenze ist es ausschlaggebend, die Kinder von den Strassen fern zu halten. Nach langer Planung und ständigem Kontakt mit ihm konnte das Team nicht nur verschiedene Workshops und Beratungen mit José Maria sowie der ganzen Community durchführen. Mit einer initialen Spende konnte sogar der Bau einer Kantine soweit vorangebracht werden, dass die örtlichen Behörden das Projekt nun weiter fördern und abschliessen.

Unvergesslich bleibt den Teammitgliedern die zufällige Begegnung mit dem Strassenkind Lucas, der von seinen Eltern allein in der Stadt zurückgelassen wurde. Durch die Hilfe der Familie Neves und den Einsatz des Teams konnte für ihn ein Kinderheim gefunden werden, wo er noch immer lebt und wieder in die Schule integriert wurde.

Praktische Lehren

Die Teilnehmenden konnten vieles lernen, was so ausschliesslich auf dem Campus nur schwer möglich ist. Neben der monatelangen Teamarbeit mussten sich zum Beispiel alle auf grundsätzlich verschiedene Gegebenheiten und Arbeitsmethoden einlassen. Die Kooperation mit Personen aus anderen Kulturen und Ländern war zwar oft eine große Herausforderung und verlangte viel Geduld, doch die Studierenden profitierten von den persönlichen Kontakten und Erfahrungen. Mitglied des «Planting the Future» Teams Anna Ignatovica reflektierte: «Es war mehr als nur ein Projekt, wir bauten echte Freundschaften unter uns Teamkollegen und mit den Interessengruppen vor Ort auf».

Im kommenden Studienjahr wird der Kurs erneut angeboten. Interessierte können sich auf der Internetseite des SIMagination Challenge informieren oder die jeweiligen Teammitglieder kontaktieren setzen.

Ann-Sophie Kowalewski studiert Strategy and International Management (SIM-HSG) im zweiten Semester und war selbst im Team von «Planting the Future».