
22. Dezember 2015. Zwar wird es in Muscat für die Verhältnisse im Golf seit knapp zwei Wochen tatsächlich winterlich, dennoch kommt bei den 26 Grad Celsius im Schatten kein wirkliches Weihnachtsgefühl auf.
Bei der einheimischen konservativen Bevölkerung spielt Weihnachten natürlich keine Rolle, dennoch begrüssen internationale Hotels und Restaurants ihre Gäste mit Christbäumen und Supermärkte füllen einige ihrer Regale mit europäischem Weihnachtsgebäck.
Internationale Hotels bieten Weihnachtsfeste an
Christliche Ausländer können ungehindert an den Zeremonien in den vielen Kirchen verschiedener Konfessionen teilnehmen und teurere internationale Hotels bieten Weihnachtsfeste an, bei denen zu Musik und Wein typische Weihnachtsgerichte serviert werden. Es ist also durchaus ein Angebot vorhanden, um sich (zumindest ein wenig) wie zu Hause zu fühlen.
Allerdings wurde vor einigen Tagen angekündigt, dass dieses Jahr der 24. Dezember zufälligerweise mit dem Geburtstag Mohammeds zusammenfällt. Die muslimische Bevölkerung widmet sich dementsprechend, wie an den meisten Feiertagen, Gebet, Familie und Ausflügen in die Umgebung oder zu der immer beliebten Destination Dubai in den benachbarten Vereinigten Arabischen Emiraten.
Grillieren an Weihnachten
Für mich selbst bedeutet das, dass ich wohl mit einheimischen und internationalen Freunden ausserhalb der Stadt Sightseeing machen werde. Den Tag lassen wir dann hoffentlich ganz untypisch für Weihnachten mit Grillieren an einem Strand oder an einem Wadi (Flussbett mit gegebenenfalls Wasser) ausklingen. Eine klassische Bescherung gibt es daher wohl nicht. In Anbetracht der Alternative verzichte ich darauf jedoch gerne.
Wer also dem kalten Wetter und dem Weihnachtstrubel über die Feiertage entkommen möchte, findet im Oman eine vergleichsweise wunderbare ruhige Destination.
Eine Anekdote zu den Feiertagen im Oman
Religiöse Feiertage folgen im Oman dem islamischen Mondkalender. Daher können diese Feiertage zum Teil nur wenige Tage vorher mit Sicherheit offiziell angekündigt werden, da ein Mondsichtungskomitee nachweisen muss, dass der tatsächliche Mondstand dem Kalender entspricht. Sollte dies nicht der Fall sein, dann werden die Feiertage entsprechend verschoben. Auch nicht-religiöse Feiertage werden oft nur wenige Wochen vorher festgelegt. Deshalb werden kürzere Feiertage eher spontan vor Ort oder in der Nähe verbracht, weil langfristige Planungen vorher kaum möglich sind. Kurzfristige Absagen oder Verschiebungen sind eher die Regel als die Ausnahme.
Bild: Felix Weber