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Veranstaltungen - 17.10.2019 - 00:00 

Zur Geschichte des Schweizer Bankgeheimnisses

Die öffentliche Vorlesung gibt einen Überblick über die 100-jährige Geschichte des Schweizer Bankgeheimnisses, die als eine Dialektik von Kritik und Verteidigung rekonstruiert wird. Es wird gezeigt, warum und in welchen Kontexten das Schweizer Bankgeheimnis zum Gegenstand politischer Auseinandersetzungen wurde und warum es der Schweiz jeweils gelang, dieses bis zum Ausbruch der globalen Finanzkrise zu verteidigen. Die Vorlesungsreihe startet am 24. Oktober.

17. Oktober 2019. Im Zentrum der Vorlesung steht die Übernahme des automatischen Informationsaustausches (AIA) und dessen Folgen für die ausländische Privatkundschaft. Dabei interessieren zwei Fragestellungen: Warum konnte erstens die Schweiz ihr steuerliches Bankgeheimnis ab 2008 nicht mehr verteidigen? Hätte es zweitens Alternativen gegeben, die einen anderen Ausgang des Konflikts zur Folge gehabt hätten? Haben wir es mit einem «kollektiven Versagen» zu tun, wie der St.Galler Politikwissenschaftler Patrick Emmenegger urteilt? In den Blick geraten somit die zentralen Steuerkonflikte: Die internationale Auseinandersetzung im Rahmen der OECD-/G-20-Kampagne gegen «unkooperative Steueroasen»; der Steuerstreit mit den USA, zunächst bezogen auf die UBS und danach auf weitere Banken, und schliesslich die Auseinandersetzung mit europäischen Ländern im Bemühen der Schweiz um die Etablierung einer Abgeltungssteuer. Die Vorlesung schliesst mit einem Ausblick, den der Autor zusammen mit dem ehemaligen Tessiner Staatsanwalt und Professor für Straf- und Wirtschaftsrecht Paolo Bernasconi vornimmt.

Daten

jeweils donnerstags, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-110

24. Oktober, 31. Oktober, 7. November, 14. November, 21. November, 28. November

Dr. Stefan Tobler, Soziologe und Wirtschaftshistoriker, Zürich

Bild: Adobe Stock / Peter Donovo

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