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Veranstaltungen - 20.05.2017 - 00:00 

Dies academicus 2017

Am 20. Mai hat HSG mit Universitätsangehörigen und Gästen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Bevölkerung den Dies academicus gefeiert. Vier Ehrendoktorwürden wurden verliehen.

20. Mai 2017. Zahlreiche Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik – darunter der Präsident des Universitätsrates, Regierungsrat Stefan Kölliker, Nationalrat Walter Müller, Ständerat Paul Rechsteiner, die Regierungsräte Bruno Damann (SG) und Roland Inauen (AI) sowie Vertreterinnen und Vertreter von 13 Hochschulen aus dem In- und Ausland – feierten gemeinsam den höchsten Feiertag der Universität St.Gallen, den Dies academicus.

Erfolg dank lokaler Verankerung und internationaler Ausstrahlung

Rektor Thomas Bieger eröffnete den Festakt und ging in seiner Rede der Frage nach, weshalb die lokale Verankerung gerade im Zeitalter der Globalisierung und Digitalisierung so bedeutend sei. Für Bieger ist die Verankerung in der Region sehr wichtig und war schon immer Teil der HSG. «Von Kanton, Stadt und der Wirtschaft gegründet, bringt keine andere Universität den Gedanken einer regional eingebetteten Universität so gut zum Ausdruck», sagt Bieger. «Und zwar in Gesellschaft und Wirtschaft.» Trotzdem brauche es, damit eine Universität erfolgreich sein könne, immer eine gute Balance zwischen internationaler Offenheit und Einbindung in internationalen Netzwerken auf der einen Seite sowie physischer lokaler Verankerung auf der anderen Seite. Denn nur so würden auch beide Parteien voneinander profitieren: Die Region von direkten und indirekten wirtschaftlichen Effekten, die Universität von einem lebendigen Umfeld, einem Netzwerk von inspirierenden Praxispartnern sowie von der Grundfinanzierung.

Geist des Aufbruchs

«Die Schweiz existiert. Und wie!», sagte Martin Meyer, Journalist (1992-2015 Feuilletonchef der NZZ), Publizist, Essayist und Buchautor, in seiner Ansprache. Aber sie befände sich immer wieder im Spannungsfeld zwischen dem erfolgreichen Kleinstaat und der weiten, inzwischen auch globalisierten Welt. Skepsis und Nüchternheit würden dafür sorgen, dass dieses Hin und Her als vielfältiges Geben und Nehmen sinnfällig ausbalanciert werde. Allerdings seien noch andere Qualitäten gefragt: vor allem ein Geist des Aufbruchs, der sich aus liberaler Mitte wieder vermehrt der Freiheit verpflichte und gegen verwaltende Bequemlichkeit und ideologischen Obskurantismus das Prinzip gestaltender Verantwortung verwirkliche. Dass die schweizerische Basisdemokratie dabei noch vieles selber in der Hand behalte, solle als Standortvorteil verstanden und genutzt werden.

Studieren im digitalen Zeitalter

Unter dem Titel «Studieren im digitalen Zeitalter: Weshalb noch an die Uni» griff Mario Imsand, Präsident der Studentenschaft an der Universität St.Gallen, die Frage auf, welchen Mehrwert eine Universität in einer digitalen Welt stiften könne. Er sprach darüber, dass die Studierenden stolz darauf seien, dass die HSG als Ausbildungsstätte von kritische denkenden und nachhaltig handelnden Menschen gelte. «Diese Kernkompetenz darf in Zeiten des Wandelns nicht verloren gehen.» Die HSG solle sich noch intensiver zu einem Ort des persönlichen Austauschs entwickeln. Wissen und Inhalte sollen im Selbststudium erarbeitet werden und der Campus solle ein Ort sein, an dem das Befähigen zum Verstehen stattfände. Denn was für die Studierenden schliesslich zähle, seien nicht Diplome und Credits, sondern eine «Licence to operate» in einer sich ständig verändernden Umwelt.

Eine neue Ehrendoktorin und drei neue Ehrendoktoren

Mit der Ehrendoktorwürde wurden folgende Persönlichkeiten geehrt:

  • Prof. Robert A. Burgelman, Ph.D., von der Graduate School of Business, Stanford University, USA: «Die Universität St.Gallen würdigt mit der Ehrendoktorwürde der Wirtschaftswissenschaften (Dr. oec. h. c.) seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen im Bereich des strategischen Managements, insbesondere hinsichtlich der Gestaltung von Strategieprozessen und der strategischen Erneuerung von Unternehmen.»
  • Dr. Monika Hauser von der Frauenrechts- und Hilfsorganisation «medica mondiale»: «Die Universität St.Gallen würdigt mit der Ehrendoktorwürde der Staatswissenschaften (Dr. rer. publ. h. c.) ihre herausragende, langjährige Pionierarbeit zugunsten von Frauen, die von sexualisierten Formen der Gewalt betroffen sind.»
  • Erster Staatsanwalt des Kantons St.Gallen Dr. Thomas Hansjakob: «Die Universität St.Gallen würdigt mit der Ehrendoktorwürde der Rechtswissenschaft (Dr. iur. h. c.) seine ausserordentlichen und langjährigen Verdienste um das Recht als Staatsanwalt, Forscher und Dozent, insbesondere in den Bereichen des Strafrechts und des Strafprozessrechts.»
  • Yves Daccord vom Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK): «Die Universität St.Gallen würdigt mit der Ehrendoktorwürde der Sozialwissenschaften (Dr. rer. soc. h. c.) eine bedeutende Persönlichkeit im Bereich des durch Mut und Engagement geprägten humanitären Einsatzes in Krisengebieten dieser Welt. Seine herausragenden Verdienste um die Geschicke des IKRK, welches die Schweiz seit über 150 Jahren global repräsentiert, verdienen unseren höchsten Respekt.»

Herausragende Leistungen geehrt

Die Fondation Latsis Internationale, Genf, verleiht jährlich an ausgewählten Universitäten der Schweiz einen grosszügigen Preis mit dem Zweck, junge Forscherinnen und Forscher zu fördern. Den Latsis-Preis 2016 erhielt Assistenzprofessor Dr. Thomas Epper.

Der Lateinamerikapreis für Dissertationen an Schweizerischen Universitäten, verliehen durch den Fonds zur Förderung der Lateinamerikaforschung der HSG, wurde an Dr. Fabian François Müller verliehen.

Die Studentenschaft der HSG verlieh zwei Preise: Der Preis für exzellente Lehre – der Credit Suisse Award for Best Teaching – ging an Prof. Dr. Vito Roberto, Professor für Privat-, Handels- und Wirtschaftsrecht. Den Mentorpreis erhielt Prof. Dr. Ulrike Landfester, Prorektorin Aussenbeziehungen und Professorin für Deutsche Sprache und Literatur.

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