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Veranstaltungen - 19.10.2016 - 00:00 

Innovationen in Lateinamerika

Die HSG hat ihren Hub in São Paulo zu einem Institut ausgebaut. Während der Eröffnung auf dem HSG-Campus diskutierten Experten aus Wissenschaft und Praxis über nachhaltige Geschäftsmodelle und Innovationen in Brasilien.

20. Oktober 2016. Das neue «St.Gallen Institute for Management in Latin America» wurde am Dienstag, 18. Oktober 2016, offiziell eröffnet. Dies mit der fünften Impact-Business-Konferenz zum Thema «Innovative Business Models for a Sustainable Society – Insights from Latin America». Nach drei Ausgaben in Brasilien wurde die Konferenz in diesem Jahr zum zweiten Mal auf dem Campus der Universität St.Gallen durchgeführt. Im Mittelpunkt standen Geschäftsmodelle und Innovationen, die neben finanziellem Gewinn auch einen messbaren sozialen oder ökologischen Nutzen anstreben. Dies vor allem in den Bereichen Gesundheit, Energie sowie im Konsumgütermarkt.

Im ersten Teil stellten HSG-Wissenschaftler Prof. Dr. Harald Tuckermann, Johannes Boch und Eva Schmithausen unternehmerische Initiativen vor, die den Zugang zur ärztlichen Versorgung in Brasilien verbessern. Über «High Performance in the Public Health service in Rio de Janeiro» sprach Gesundheitsmanagement-Experte Ronald Munk (RioSaúde).

Erneuerbare Energien in Lateinamerika

Wie alternative Energiequellen zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung Lateinamerikas beitragen können, beleuchtete der zweite Teil der Konferenz. Bis 2025 muss gemäss Angaben des GIZ allein Brasilien seine Stromversorgung nahezu verdoppeln, um die Nachfrage bedienen zu können. Durch Wind- und Solarenergie, Energieeffizienz und die Umstellung auf innovative Ersatztechnologien soll dem Klimawandel entgegengewirkt werden.

Bruno Fux (LafargeHolcim) betonte das grosse Potential nachhaltiger Müllverwertung. Mit Wasserkraft beschäftigte sich Dr. Vanessa Boanada-Fuchs (Swiss Graduate School of Latin American Studies) in ihrem Referat «Stakeholder Engagement in Hydroelectric Projects in Brazil». Patrick Horka (South Pole Group) ging auf Möglichkeiten einer risikoarmen Finanzierung nachhaltiger Energieprojekte in Wachstumsmärkten ein.

Auf nachhaltige Geschäftsmodelle setzen

Zwei Beispiele für echtes unternehmerisches Nachhaltigkeitsmanagement stellten ein Getränkehersteller aus der Ostschweiz und eine brasilianische Naturkosmetik-Firma vor. Renata Puchala (Natura) erläuterte am Beispiel ihres Geschäftsmodells, wie ein Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zum sozialen Wohlergehen beitragen kann. So investiert das Unternehmen beispielsweise in die Ausbildung und digitale Inklusion der Bewohner von 24 Gemeinden im Amazonas, die an der Herstellung der Naturkosmetik-Produkte beteiligt sind. 2300 Schulen hat die Firma gegründet, künftig sollen 10`000 Familien vom Erfolg des Unternehmens profitieren.

Auch die Migros setzt für Fair-Trade-Orangensaft auf eine nachhaltige Kooperation mit Kleinbauern in Brasilien und neu auch in Mexiko: Die Ausweitung des Fairtrade-Engagements der Bischofszell Nahrungsmittel AG auf Kleinbauern in Mexiko ermöglicht die Produktion des Pink-Grapefruit-Saftes der Migros-Marke «Gold» unter dem Label Max Havelaar. Norbert Gavalovic von Bischofszell Nahrungsmittel AG (BINA) und HSG-Wissenschaftler Luc Wüst zeigten am Beispiel der Orangensaftproduktion in der südbrasilianischen Stadt Paranavaí, wie ein Schweizer Unternehmen zum nachhaltigen Wachstum kleiner Kooperativen in Lateinamerika beitragen kann.

«Wenn Unternehmen und Investoren ihre wirtschaftlichen Ziele mit der Lösung gesellschaftlicher Probleme verbinden, profitieren letztlich alle», sagte Angélica Rotondaro, Direktorin des neu gegründeten «St.Gallen Institute for Management in Latin America» zum Abschluss der Konferenz. Mit Studierendenaustausch, Weiterbildung und Forschungskooperationen werde sich das Institut in São Paulo auch künftig dafür einsetzen, nachhaltige Geschäftsmodelle und Innovationen in Lateinamerika voranzutreiben.

Eröffnungskonferenz GIMLA 2016<script async src="//embedr.flickr.com/assets/client-code.js" charset="utf-8"></script>

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