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Veranstaltungen - 08.05.2014 - 00:00 

«Im Krieg gegen unsere Kinder»

Der US-amerikanische Wirtschaftsprofessor Laurence Kotlikoff war einer der ersten Redner am diesjährigen Symposium. Für ihn ist der Generationenkonflikt nicht nur ein «Clash», sondern ein «War».

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8. Mai 2014. «Clash of Generations» ist das Thema am 44. St. Gallen Symposium auf dem Campus der HSG. Laurence Kotlikoff von der Boston University nannte dies «nette Worte für den Krieg, den wir gegen unsere Kinder führen». Es sei kein offener Krieg, sondern einer, der indirekt auf vielen Ebenen geführt werde, auf denen wir den nächsten Generationen schwere Lasten aufbürden. Zum Beispiel:

- Umweltverschmutzung

- Erderwärmung

- Nukleare Unfälle und Abfälle

- Explosives Bevölkerungswachstum

- Massive Staatsdefizite

- Riesige Löcher in Pensions- und Gesundheitsfinanzierung

- Mangelende Investitionen in Infrastruktur

Die Staaten unsere Welt gäben jährlich 1,6 Billionen US-Dollar für militärische Zwecke aus, sagte Kotlikoff. Das sei viermal mehr, als es brauche, um den 400 Millionen Kindern weltweit, die in extremer Armut vegetierten, ein besseres leben zu ermöglichen. Auch mit seinem eigenen Land ging der renommierte Wirtschaftsprofessor hart ins Gericht. «The American dream has become a nightmare», sagte er. «Aber nicht nur in den USA, auch andernorts.» Laurence Kotlikoff bezeichnete den «Clash of Generations» als grösste moralische Herausforderung, vor der die Menschheit stehe.

Die Welt stehe an einem Scheideweg, sagte der Wirtschaftsprofessor. Wir müssten uns überlegen, ob wir weiter mit Bomben, Erderwärmung, Wirtschaft und der Zukunft unserer Kinder spielen oder ob wir den Realitäten ins Auge sehen wollen. Der erste Schritt zu Letzterem wäre, «uns die fürchterliche Wahrheit zu vergegenwärtigen: ‹We are at war with our children ‒ and we are winning.›»

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