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Veranstaltungen - 14.05.2012 - 00:00 

Mexikanischer «Crack» an der HSG

Die Öffentlichen Vorlesungen der HSG im Frühlingssemester 2012 enden mit einem kleinen Höhepunkt. In der letzten Vorlesungswoche gastiert der mexikanische Schriftsteller Jorge Volpi an der Universität St.Gallen.

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15. Mai 2012. Volpi liest und diskutiert am Mittwoch, 23. Mai, 18.15 Uhr, Raum 01-013, in der spanischsprachigen Reihe «Literatura y emigración». Der mehrfach ausgezeichnete Autor ist Gründungsmitglied und bekanntester Exponent der «Generación del Crack», einer Bewegung jüngerer mexikanischer Schriftsteller, die einen Generationenwechsel markieren, ohne gleich mit der lateinamerikanischen Literaturtradition brechen zu wollen. An der HSG spricht er zum Thema «La invención del otro: Las claves de la ficción autobiográfica».

Vom Recht zur Literatur

Jorge Volpi ist einer der gegenwärtig profiliertesten Schriftsteller Lateinamerikas. Seine Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und mit renommierten Preisen ausgezeichnet. Der 43-jährige Autor studierte Recht an der Nationalen Universität in Mexiko-Stadt und wandte sich bald darauf der Literatur zu. Während er in den 90er-Jahren an der Universität Salamanca eine literaturwissenschaftliche Doktorarbeit schrieb, entstand der international preisgekrönte Roman «Das Klingsor-Paradox». Darin löste er sich bewusst von den nationalen Topoi und verfasste eine Prosa mit europäischen Inhalten.

«Staatenloser Literat»

Ungewollt wurde der Mexikaner Jorge Volpi so zu einem «staatenlosen Literaten.» Zudem gliederte er sich in die «Generation Crack» ein. Zusammen mit anderen mexikanischen Schriftstellern rebellierte er gegen die Erwartungshaltung einer vor allem europäischen Leserschaft, dass sie – weil sie Lateinamerikaner sind – den epigonalen Ausformungen des magischen Realismus folgen müssten, dem Gabriel García Márquez mit «Hundert Jahre Einsamkeit» zu internationalem Ruhm verholfen hatte. Die «Generation Crack» folgt der Ästhetik einer gewissen kreativen Strenge und formalen Vervollkommnung, einer anspruchsvollen lateinamerikanischen Literatur, die den aktiven Miteinbezug einer klugen Leserschaft erfordert.

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