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Veranstaltungen - 29.03.2012 - 00:00 

Diskussion über Wasserknappheit

Am 26. März 2012 ging die Konferenz Challenge the Best an der HSG zu Ende. Während der Podiumsdiskussion stellten sich die geladenen Experten den kritischen Fragen der Studierenden über Aspekte der Wassersicherheit.

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28. März 2012. In mehreren Teilen der Welt ist das Wasser infolge des Bevölkerungswachstums und des Klimawandels gegenwärtig eine knappe Ressource. Wasserknappheit war auch das Thema des diesjährigen Challenge the Best Konferenz, die die Studentenschaft der HSG zum dritten Mal in Folge organisierte. Während des Abschlusstages befassten sich mehr als 40 Studierende aus 14 verschiedenen Ländern mit Fragen wie z.B. «Was für Massnahmen versprechen eine Verbesserung der Sachlage?» und «Was kann getan werden, um den betroffenen Menschen effizient Hilfe zu leisten?».

Enge Zusammenarbeit
In einer Reihe von Workshops arbeiteten die geladenen Experten intensiv mit den Studierenden zusammen, um Lösungsansätze für Probleme der Wassersicherheit zu finden. Am Nachmittag kamen die Experten in einer öffentlichen Podiumsdiskussion zusammen. Dieses Panel bildet den Höhepunkt von Challenge the Best, und das traf in diesem Jahr ganz besonders zu: Bei den letzten beiden Konferenzen gingen die Podiumsgäste nur auf ausgewählte Fragen des studentischen Publikums ein. Diesmal nahmen die Studierenden das Heft in die Hand und stellten den Gästen direkt Fragen. Die Podiumsdiskussion war unterteilt in drei Themen zur Wassersicherheit. Für jedes Thema wurden zwei Studierende ausgewählt, um Fragen zu stellen und mit den Experten über die Antworten zu diskutieren.

Globale Wasserknappheit
Das erste vom Panel untersuchte Sachgebiet war «Facing Global Water Scarcity – Why have we failed?». Drei der Experten (Dr. Amer Mokbel, Verkaufsleiter Golfregion bei Wilo SE, Dieter Rothenberger, Chef der staatlichen Entwicklungsagentur Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, und Dr. François Muenger, Chef der Sektion Wasserinitiativen der Schweizerischen Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit) untersuchten Methodologie und Prozess für die Entscheidungen darüber, welche wasserbezogenen Projekte aus welchen Gründen durchgezogen werden. Dieter Rothenberger erklärte, beim Aufbau von Wasserkraftanlagen oder anderer Projekte bestehe ein beständiges Problem darin, dass die Kommunalbehörden in den betroffenen Gebieten die für eine Projektplanung erforderlichen Daten schlicht und einfach nicht erheben.

«Dies bildet das Hauptproblem bei unserem Projekt: die grundlegenden Daten zum Abschluss eines angemessenen Vertragswerks hinsichtlich der Grundbezugswerte, über die wir sprechen – wie viel Energie wird verbraucht, wie viel Wasser wird gepumpt – diese Art Basisdaten,» sagte Rothenberger, «man würde meinen, dass man leicht an diese Daten herankommen müsste, aber sie sind ganz einfach nicht verfügbar, weil die Kommunalbehörden keinen Grund dafür sehen, darüber Buch zu führen». 

Quelle für Frieden oder Konflikt 

Während des zweiten Diskussionsthemas, nämlich «Water – A Source of Conflict or Peace», diskutierten der Stellvertretende Generaldirektor des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Robert Mardini, und die Wasser- und Umweltministerin der Republik Uganda, Maria Mutagamba, die Notwendigkeit eines ständigen Zugangs zu Wasser in Konfliktzonen. Interessanterweise wurde bemerkt, dass sich – zumindest wenn es um Wasser geht – die Staaten kooperativer zeigen und mit Hilfe von Verhandlungen zu besseren Ergebnissen gelangen.

In Bezug auf Israel und die besetzten Gebiete beispielsweise gab Robert Mardini zum Ausdruck, dass ihn dieses Beispiel dazu bringe, von einem halb vollen Glas zu sprechen: «Ich kann viele Beispiele anführen – und dies zu einer Zeit, als die Krise zwischen den Israelis und den palästinensischen Behörden einen Höhepunkt erreicht hatte – wo sowohl die palästinensischen Wasserversorger als auch die israelische Wasserkommission sehr pragmatische Lösungen fanden, um die Wasserversorgung der Bevölkerung nicht zu unterbrechen und sie aus dem Teufelskreis der Gewalt auszuklammern.»

Gibt es einen fairen Preis für Wasser?
Während des dritten Teils der Debatte über «Reasonable Price for Water – Is there a Fair Price?» erörterten Nestlés strategischer und technischer Berater für Wasserressourcen, Carlo Galli, und der Gründer von Globethics.net und Transparency, Prof. Dr. Christoph Stückelberger, die ethischen und wirtschaftlichen Aspekte der Preisgestaltung für den Zugang zum Wasser.

Die Podiumsdiskussion wurde von der BBC World News-Nachrichtensprecherin Lucy Hockings moderiert. Im Vorfeld der eigentlichen Veranstaltung vom Montag, nämlich vom 23.-25. März, nahmen die 40 beteiligten Studierenden unter der Leitung der jeweiligen Experten an einem intensiven dreitägigen Vorbereitungsseminar für die Konferenz teil.

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