Diversity in HSG Focus

7. September 2020. Diversity fordert uns heraus: Wer Vielfalt will, muss sich einlassen, offen sein. Und respektieren, dass die anderen anders sind, weil sie nicht sind wie man selbst.

Kanadas «mosaikartiges» Gesellschaftsmodell

Diversity Management ist zuallererst eine Führungsaufgabe, erklärt Prof. Dr. Gudrun Sander im einführenden Video des neuen HSG-Focus-Dossiers. Gerade in Krisenzeiten lassen sich Unternehmensziele am besten mit Hilfe heterogener Teams erreichen. Dass das Hinweggehen über Unterschiede keine tragfähige Basis für die politische Führung grosser, pluralistischer Staaten darstellt, skizziert Kevin Bosch in seinem Artikel über Kanadas «mosaikartiges» Gesellschaftsmodell. Bosch ist Strategieexperte und beriet bereits mehrere kanadische Premierminister.

Aus der Perspektive der Chancengleichheit

Prof. Dr. Julia Nentwich erforscht Diversity aus der Perspektive der Chancengleichheit. Dass Führungskräfte beim Thema Gleichstellung stets aussen vor bleiben, findet sie absurd: «In jedem Change-Prozess sind die Führungskräfte entscheidend. Hat man die Führungskräfte nicht im Boot, gibt es keine Veränderung». Ihr Projekt «Leaders for Equality» wirbt um männliche Führungskräfte für die Gleichstellungsarbeit. «Diversität allein reicht nicht, es braucht auch Inklusion», zeigt sich PD Dr. Christa Binswanger im Interview über Diversität, Inklusion und Geschlechtergerechtigkeit in der Coronakrise überzeugt. «HSG Female Founder Program» heisst das neue Projekt, das von Maria Luisa Fuchs geleitet wird. Die Betriebswirtschaftlerin ist selbst erfolgreiche Gründerin eines Startups und zudem Verwaltungsrätin im Familienunternehmen Molkerei Fuchs.

Wie sich Diversity in Form nonkonformistischer Karriereverläufe am Arbeitsmarkt auswirkt, zeigt ein Video mit Patricia Widmer, Leiterin des Programms «Women back to Business» an der HSG. Und auch der Kunstbetrieb könnte von mehr Vielfalt profitieren, legt die Untersuchung zweier St.Galler Marketingforscherinnen nahe.

Index misst Qualität von Eliten

In der Campus-Rubrik erfährt man wie immer Hintergründiges und Wissenswertes über das Uni-Leben – von ersten Medizinstudierenden in St.Gallen, der Kinder-Uni in Zeiten der Pandemie, 20 Jahren StartWoche bis zum ersten Index, der die Qualität von Eliten beobachtet und misst. «Soziales Engagement in Praxis und Theorie» heisst ein Seminar an der HSG, das Studierende mit betagten Menschen zusammenbringt. Eine der wichtigsten Lektionen des Sozialpraktikums sei die Erfahrung, dass das Leben nicht immer geradlinig verlaufe. Die Studierenden erkennen, dass Erfolg wichtig, aber nicht alles im Leben ist, sagt Kursleiterin Anna-Katarina Klöckner. «Im Alter ist Erfüllung wichtiger als Erfolg. Das macht Eindruck auf junge Leute.» Um die Vergeudung wertvoller Lebenszeit mit lästiger Selbstverwaltung dreht sich Monika Kritzmöllers Kolumne «Status-Symbole».