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Forschung - 27.10.2020 - 00:00 

Studie zeigt: Unsicherheit in der KMU-Landschaft Schweiz nimmt zu

Die Unsicherheit in den Branchen hat zugenommen. Schweizer KMU fühlen sich zwar nach wie vor stabil. Die zunehmende Unsicherheit wirkt sich jedoch auch negativ auf den Unternehmenserfolg aus, wie eine aktuelle Befragung des Schweizerischen Instituts für Klein- und Mittelunternehmen an der Universität St.Gallen (KMU-HSG) zeigt.

27. Oktober 2020. Gemäss der Untersuchung sehen 52% der Befragten einen hohen Handlungsbedarf, ihr Unternehmen agil(er) auszurichten. Die Meldungen zu wirtschaftspolitischen Instabilitäten haben sich in den letzten Jahren gehäuft. In immer kürzeren Abständen kam es zu politischen Überraschungen, die Unsicherheit hervorrufen. Allein die jüngsten drei Grossereignisse stellen viele KMU vor existenzielle Herausforderungen: Die Aufhebung der Wechselkursuntergrenze durch die Schweizerische Nationalbank, der Brexit-Entscheid in Grossbritannien und vor allem die Corona-Pandemie.

So geben 54% der Befragten an, dass die Unsicherheit heute höher oder deutlich höher sei als noch vor fünf Jahren. Auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben die KMU natürlich überrascht. Über 60% der Befragten beurteilen die Auswirkungen von Covid-19 negativ oder sogar sehr negativ für ihr Unternehmen. Zudem erachten knapp 10% der Befragten die Wahrscheinlichkeit als gross bis sehr gross, dass sie in den kommenden zwölf Monaten in finanzielle Schwierigkeiten geraten werden.

Hohe Widerstandskraft und Zuversicht

Die Ergebnisse zeigen jedoch auch, das KMU eine hohe Widerstandskraft aufweisen und sich auch in Krisenzeiten bewähren. KMU weisen im Vergleich zu Grossunternehmen in der Schweiz deutlich höhere Werte bei Flexibilität, Agilität und Anpassungs- und Wandlungsbereitschaft auf. Trotz aller Unsicherheit und Überraschungen schätzen 87% der KMU ihre Wettbewerbsposition als gut bis sehr gut ein. 44% der Unternehmen setzen weiter auf Wachstum und wollen ihre Marktanteile weiter ausbauen. 30% der Befragten wollen sogar in neue Märkte und Geschäftsfelder vordringen.

Pandemie treibt Digitalisierung voran

Auch die aktuelle Pandemie hinterlässt in Schweizer KMU nicht nur negative Spuren. So loben viele KMU-Führungskräfte die Motivation und Solidarität der Mitarbeitenden. Bei vielen KMU scheint die Pandemie ein neues Wir-Gefühl ausgelöst zu haben. Darüber hinaus sehen viele Befragten einen positiven Einfluss auf die Digitalisierung in ihrem Unternehmen. Auch wird häufig genannt, dass die Krise dazu beigetragen habe, Prozesse und Strukturen zu hinterfragen und diese konsequent(er) auf die Bedürfnisse der Kunden auszurichten.

Die KMU-Tag Studie wird jährlich vom Schweizerischen Institut für Klein- und Mittelunternehmen (KMU-HSG) anlässlich des Schweizer KMU-Tages erstellt. Bei der diesjährigen KMU-Tag-Studie haben über 200 Führungskräfte an der Umfrage teilgenommen.

Bild: Photocase/davidepereira

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