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Forschung - 14.08.2018 - 00:00 

Smartfeld macht Jugendliche fit für das digitale Zeitalter

Zu Beginn des neuen Schuljahres ist an der Lerchenfeldstrasse 3 in St.Gallen das neue Bildungsprojekt «Smartfeld» eröffnet worden. Es zielt darauf ab, Kinder und Jugendliche fit für das digitale Zeitalter zu machen. Zur Trägerschaft gehört auch die Universität St.Gallen.
Future woman with cyber technology eye panel concept

14. August 2018. Smartfeld ist eine interdisziplinäre Bildungsinitiative, die am Montag, 13. August, mit einem feierlichen Festakt offiziell startete. «Smartfeld ist die ideale Plattform, um Digitalisierung und Unternehmertum miteinander zu verbinden. Wir sind mit grösster Freude am Projekt beteiligt», betonte HSG-Prorektorin Ulrike Landfester an der Eröffnungsfeier. Zur Trägerschaft gehören das Innovationsnetzwerk Startfeld, die Empa, die Fachhochschule St.Gallen, die Pädagogische Hochschule St.Gallen (PHSG), die NTB Buchs und die Universität St.Gallen. Die Initiative ist lanciert worden, um Zukunftskompetenzen zu fördern. Konkret will sie Kinder und Jugendliche auf die Herausforderungen des digitalen Zeitalters vorbereiten. Smartfeld soll aber auch einen Beitrag zur gezielten Förderung der sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) leisten.

Smartfeld vereint Theorie und Praxis

Präsident des Vereins Startfeld und des Projektes Smartfeld ist der ehemalige Ständerat Hans Altherr. Das neue Bildungsprojekt ermögliche es jungen Menschen, auf spielerische Weise mit Jungunternehmern in technologienahen Bereichen in Berührung zu kommen und hautnah einen Teil der neuen Wirtschaft und der Bedeutung von neuen Technologien zu erleben, betonte er in seinen Begrüssungsworten.

Viel Lob erhielt die neue Bildungsinitiative von Bundeskanzler Walter Thurnherr. Er freue sich ausserordentlich, dass Smartfeld neue Möglichkeiten eröffne, das Interesse an den MINT-Fächern zu wecken. Auch wenn die Welt heute über ein enormes Wissen verfüge, seien noch immer sehr viele Rätsel ungelöst. Um ihnen auf den Grund zu gehen, brauche es Raum und Musse, damit sich Wissensdurst und die Freude an Entdeckungen entwickeln könnten. Es sei von grosser Bedeutung, den jungen Leuten zu zeigen, wofür das Wissen gut sei. «Theorie und Praxis müssen deshalb nahe beieinanderliegen», erklärte Walter Thurnherr.

Die Zukunft aktiv mitprägen

Zahlreiche weitere Statements folgten auf die Rede des Bundeskanzlers. Smartfeld knüpfe nahtlos an den Lehrplan 21 an, der zum einen die Aneignung neuer schulischer Kompetenzen vorsehe, aber auch fordere, dass die Schülerinnen und Schüler ihr neu erworbenes Wissen in einem inspirierenden Lernumfeld lösungsorientiert anwenden könnten, sagte der St.Galler Regierungspräsident Stefan Kölliker. Er bezeichnete die Initiative als Glücksfall für den Kanton St.Gallen. «Die Schweiz ist mit ihrer dezentralen Struktur und dem Pool an Talenten prädestiniert um weiterhin eine führende Rolle in Innovation und Technologie zu spielen», hielt Nicolas Bürer, Managing Director digitalswitzerland, in seiner Kurzrede fest.

EMPA-CEO Gian-Luca Bona wies darauf hin, dass Smartfeld den Jugendlichen einen Eindruck vermitteln soll, wie sie mit Kreativität, Wissen und Fleiss ein Projekt selber gestalten und so ihre Zukunft aktiv prägen können. In eine ähnliche Richtung ging das Statement von NTB-Rektor Lothar Ritter. «Die Freude am Erfolg und nicht die Angst vor dem Scheitern fördert die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen», betonte er. PHSG-Prorektor Titus Guldimann warf die Frage auf, welche Kompetenzen wir brauchen, um ein sinnstiftendes Leben zu führen und gleichzeitig gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. «Im Smartfeld entstehen innovative und authentische Lernräume, die exemplarisch das Lernen im 21. Jahrhundert fördern: kritisches Denken, Kommunikation, Kreativität und Kooperation», lautete seine Antwort.

FHS-Rektor Sebastian Wörwag thematisierte die Erwartungen der Menschen an ihre Arbeit nach der digitalen Transformation. Sie erhofften sich weniger Routinearbeit, mehr Entwicklungsaufgaben, mehr Projektarbeit und die Möglichkeit, vermehrt mit Menschen in Kontakt zu sein. Diese Aussagen zeigten, dass in der sich verändernden Arbeitswelt Chancen gesehen würden. HSG-Professorin Ulrike Landfester gab zu bedenken, dass der technische Fortschritt schon immer die Menschen verändert habe. «Innovation ist lernbar», betonte sie. Und schliesslich ging Smartfeld-Geschäftsführerin Cornelia Gut-Villa auf die Bedeutung der Zusammenarbeit ein. «Komplexe Herausforderungen können nur im Verbund und in interdisziplinärer Herangehensweise gelöst werden.»

Offizielles Programm startet Mitte September

Das offizielle Programm von Smartfeld startet am 15. September. Das Basisangebot beinhaltet unterschiedliche halbtägige Coding-Workshops für Schulklassen von der 5. bis zur 9. Klasse und entsprechende Kurse für Lehrpersonen. Das erste Schwerpunktthema sind smarte Textilien. Dabei spielt Kreativität in Natur und Technik eine bedeutende Rolle. In einem Tagesworkshop für Schulklassen der Oberstufe und des Untergymnasiums werden einfache T-Shirts in High-Tech-Textilien mit LED-Funktionen umgewandelt. Weiter bietet Smartfeld auch einen Tagesworkshop für die 5. und 6. Klasse zum Thema «Digitale Business Werkstatt – Ideen erfolgreich zum Fliegen bringen» an. Darüber hinaus gibt es im Smartfeld auch Ergänzungsangebote wie zum Beispiel das zusammen mit Namics realisierte Praxisprojekt «Erste Schritte im Coding mit Cubetto» für Kinder zwischen sechs bis acht Jahren und ihre Eltern.

Bild: Fotolia/ra2 studio

 

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