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Forschung - 24.09.2013 - 00:00 

Schweizer kaufen gern im Netz ein

HSG-Forschende haben die Entwicklung des Kaufverhaltens in den Branchen Lebensmittel, Bekleidung, Möbel, Elektronik und Sport untersucht. Befragt wurden 1800 Konsumenten in der Schweiz. Shopping im Netz und im benachbarten Ausland sind beliebt, die Geschäftstreue sinkt.

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25. September 2013. Verbraucher in der Schweiz ändern ihre Einkaufsgewohnheiten. Das Internet tritt dem Ladengeschäft den Rang ab. Schweizer Produkte und Erlebniseinkäufe sind beliebter denn je. Der Label-Urwald wirkt verwirrend. Eingekauft wird nicht nur gerne im Netz, sondern auch im benachbarten Ausland. Dies sind laut einer Untersuchung des Forschungszentrums für Handelsmanagement an der Universität St.Gallen (IRM-HSG) die wichtigsten Konsumententrends in der Schweiz.

Prof. Dr. Thomas Rudolph und Dr. Maximilian Weber vom Forschungszentrum für Handelsmanagement an der Universität St.Gallen haben für die Studie fünf Schweizer Detailhandelsbranchen untersucht: Lebensmittel, Bekleidung, Möbel, Elektronik und Sport. Befragt wurden rund 1800 Einkäuferinnen und Einkäufer in den Fussgängerzonen der Deutsch- und Westschweiz.

Konsumenten informieren sich im Netz
In allen fünf Branchen ist die Relevanz von Informationen auf Hersteller- und Händler- Webseiten deutlich gestiegen. Waren es beim Einkauf von Sportartikeln beispielsweise im Jahr 2011 noch 27.8% der Befragten, die angaben, den Online-Informationen zu vertrauen, sind es diesem Jahr schon 38%.

Die Geschäftstreue sinkt in allen untersuchten Branchen. Beim Einkauf von Lebensmitteln geben 57% an, stets in das gleiche Geschäft zu gehen. In allen anderen Branchen ist die Loyalität deutlich geringer. Im Sportdetailhandel gehen nur 35% der Konsumenten stets in das gleiche Geschäft. Im Vergleich zu 2011 hat sich die Treue der Konsumenten stark verringert. Insbesondere im Elektronikdetailhandel (-27%), Sportdetailhandel (-18%) und Bekleidungs-detailhandel (-13%) hat sich die Loyalität verringert. Für Detailhandel gilt es, Motive der Wechselkäufe genauer zu verstehen und Konsumenten besser zu binden.

Schweizer Lebensmittel sind beliebt
Regionalität und Natürlichkeit sind unverändert die wichtigsten Kriterien beim Einkauf von Lebensmitteln. Das Kriterium «günstiges Essen» hat im Vergleich zu 2011 signifikant an Wichtigkeit verloren. Dies könnte auf eine stärkere Gesundheitsorientierung und die Annahme der Konsumenten zurückzuführen sein, dass günstiges Essen nicht immer qualitativ hochwertig ist. Seit 2006 nimmt der Swissness-Faktor zu: Für gute Lebensmittel sind Konsumenten bereit, mehr Geld auszugeben. 

Shopping-Tour ins Ausland
Der Einkaufstourismus ist vor allem in den Detailhandelsbrachen Bekleidung und Sportartikel ausgeprägt. 71% der Befragten geben an, dass sie Bekleidung teilweise im Ausland einkaufen. Bei Sportartikeln geben 61% an, manchmal über der Grenze einzukaufen. 45% der Befragten kaufen Lebensmittel teilweise im Ausland ein. Im Jahr 2012 waren das noch 37%.

Bild: Photocase / Complize

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