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Forschung - 24.11.2011 - 00:00 

Versicherungen im Wandel

Versicherer sehen sich derzeit mit einer Fülle regulatorischer Neuerungen konfrontiert. Eine Studie zeigt, dass sich diese auf das Kerngeschäft auswirken und daher Anpassungen im Geschäftsmodell notwendig sind.

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24. November 2011. Im Zentrum stehen dabei Änderungen des Risikomanagements, aber auch Produkte und Kapitalstrukturen sind davon betroffen, wie eine Studie der Universität St.Gallen (HSG) in Zusammenarbeit mit KPMG zeigt. 179 Versicherungsunternehmen in der Schweiz, Deutschland und Österreich wurden befragt. Es zeigte sich, dass neben FATCA (Foreign Account Tax Compliance Act), MiFID (Markets in Financial Instruments Directive) und der Regulierung grenzüberschreitender Geschäftsaktivitäten die Einführung des Swiss Solvency Tests (SST) und der Solvency II-Anforderungen die grössten Herausforderungen darstellen.

Schweiz am weitesten mit Solvency II
Während der SST in der Schweiz bereits eingeführt wurde, hat die EU europäischen Versicherern für die Einführung von Solvency II eine Übergangsfrist bis Ende 2013 eingeräumt. 92% der befragten Schweizer Versicherungsunternehmen beurteilen die Einführungsgeschwindigkeit von Solvency II aufgrund der bereits gesammelten Erfahrungen mit dem SST als ausreichend oder neutral. Demgegenüber erachteten im untersuchten Zeitraum 67% der deutschen und 45% der österreichischen Versicherer die Vorbereitungszeit als zu kurz.

Mehrheitlich positive Effekte erwartet

55% der befragten Versicherer stufen die Anforderungen von Solvency II und SST als eine positive Entwicklung ein. Die Versicherer erwarten, dass sich insbesondere die Risikosensibilität und die Corporate Governance merklich verbessern werden und diese in den Führungsgremien mehr Gewicht erhalten. 82% aller befragten Unternehmen sind denn auch zuversichtlich, die neuen aufsichtsrechtlichen Vorgaben umsetzen zu können und gehen davon aus, die nötigen Kapazitäten dafür zu besitzen.

Lebensversicherer vor Preiskorrekturen

Aufgrund der neuen Anforderungen müssen viele Versicherer ihr Produktportfolio und ihre Produktdifferenzierung bezüglich der Preise und der geografischen Diversifikation überdenken. Gerade international tätige Konzerne werden sich überlegen müssen, wie der Mehraufwand, zwei Regulierungssysteme (SST / Solvency II) parallel zu bedienen, zu bewerkstelligen ist. Insgesamt 90% aller Versicherungsunternehmen planen deshalb eine Anpassung ihrer Preisstruktur. Diesbezüglich werden insbesondere die Lebensversicherer aktiv sein, von welchen 67% mit wesentlichen Auswirkungen auf ihre Produkte und Dienstleistungen rechnen.

Bild: Photocase/www.dokumentiert.de

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