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Campus - 21.01.2021 - 00:00 

Die HSG will ihre wirkungsorientierte Spitzenforschung verstärken

Das Jahresmediengespräch 2021 der Universität St.Gallen (HSG) legte den Fokus auf Forschung & Faculty. Die HSG möchte den Bereich Spitzenforschung über die kommenden Jahre deutlich stärken und mit ihrer Forschung gleichzeitig international noch anschlussfähiger werden. Dafür gilt es nicht zuletzt, internationale Spitzenforschende zu gewinnen und zu binden. In diesen Bemühungen konnte die Universität St.Gallen seit 2017 unter anderem den Anteil von Forscherinnen merklich erhöhen.

21. Januar 2021. Prof. Dr. Thomas Zellweger, Prorektor für Forschung & Faculty, blickte in seinen Ausführungen zunächst auf Trends und Herausforderungen in der internationalen Forschungslandschaft. Es gebe heute steigende methodische und ethische Anforderungen an Forschung, sagte er, während sich die Forschung gleichzeitig stark an den Anforderungen und Interessen der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft und weniger an unmittelbaren Fragestellungen aus der Praxis ausrichte. «Das birgt die Gefahr einer Entfremdung der Wissenschaft von der Praxis», so Zellweger.

Ziel der HSG-Forschungsstrategie 2025 ist es, wirkungsorientierte Spitzenforschung weiter zu stärken. Dazu will die Universität St.Gallen laut Prorektor Zellweger zusätzliche Anreize für wirkungs-orientierte, internationale Spitzenforschung schaffen, mit verstärkter Ausrichtung auf Mittel des Schweizerischen Nationalfonds und der EU die internationale Anschlussfähigkeit von HSG-Forschung verbessern, Anschub- und Erfolgsprämien gegenüber Projekt- und Personenförderung priorisieren sowie den Instituten auch über Spitzenforschung ermöglichen, Erträge zu erwirtschaften.

Als Beispiele von wirkungsorientierter HSG-Forschung nannte Professor Thomas Zellweger unter anderem drei Forschungsprojekte, die 2020 mit dem HSG Impact Award ausgezeichnet wurden, sowie den Global Trade Alert, der seit Jahren die globale Handels- und Wirtschaftspolitik beobachtet und selbst von der Welthandelsorganisation regelmässig als Referenz herangezogen wird. Eingebettet waren die Ausführungen zu Forschung & Faculty zudem in einen dreiteiligen Videobeitrag, der sich aus interdisziplinärer Perspektive HSG-Forschungsprojekten rund um Lebensmittel widmet.

 

 

 

Food-Forschung an der HSG «Warum und woran wir forschen»

 

 

 

«Warum und woran wir forschen»

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Food-Forschung:«Lebensmittelkonsum im 21. Jahrhundert»

 

 

 

«Lebensmittelkonsum im 21. Jahrhundert»

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Food-Forschung:«Ernährung im digitalen Zeitalter»

 

 

 

«Ernährung im digitalen Zeitalter»

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Frauenanteil in der Faculty nimmt zu

PD Dr. Monika Kurath, Direktorin Forschung & Faculty, fokussierte in ihren Ausführungen aufs wissenschaftliche Personal der Universität St.Gallen, also die Faculty. Was erwartet die HSG von Assistenz-, Assoziierten und Ordentlichen Professorinnen und Professoren? «Höchstleistungen in Forschung, Lehre, Selbstverwaltung und Aussenwirkung sowie Führungskompetenzen», sagte Monika Kurath. Die HSG hat dabei in jüngster Zeit ihre Anstrengungen verstärkt, um internationale Spitzenforschende und Dozierende zu gewinnen und zu binden. Dabei ist die Universität St.Gallen auch auf gutem Weg, ihr Gleichstellungsziel von 30 Prozent bei den Assistenz-, Assoziierten und Ordentlichen Professuren bis 2025 zu erreichen. Seit 2017 liegt der Frauenanteil bei den Neuberufungen über alle drei Stufen bei 40 Prozent.

Gleichzeitig ist die HSG dabei, ihre Doktoratsprogramme weiterzuentwickeln, wie Monika Kurath ausführte. Heute verlässt ein Grossteil der Promovierten die Universität in Richtung Praxis. Künftig soll das HSG-Doktorat auch vermehrt auf eine wissenschaftliche Laufbahn vorbereiten. Die Doktorierenden sollen intensiver betreut und ein Fokus auf Forschungsexzellenz gelegt werden, zum Beispiel über gemeinsame Publikationen mit ihren Betreuenden in führenden wissenschaftlichen Zeitschriften.

«IT-Spitzenforschung aus St.Gallen»

Regierungsrat Stefan Kölliker, Vorsteher des Bildungsdepartements des Kantons St.Gallen und Präsident des Universitätsrates, ging in seinen einleitenden Worten auf einige Meilensteine aus dem vergangenen Jahr ein. So konnte die HSG im September 2020 als erstes konkretes Lieferergebnis der kantonalen IT-Bildungsoffensive ihre neue School of Computer Science (SCS-HSG) einweihen. Die SCS-HSG wird ab Herbst 2021 die ersten Master- und ab Herbst 2022 die ersten Bachelor-Studierenden in Informatik ausbilden. «Ich erhoffe mir von der School of Computer Science nicht nur internationale IT-Spitzenforschung aus St.Gallen, sondern auch Impulse im regen Austausch mit der regionalen Wirtschaft», sagte Regierungsrat Kölliker. Er unterstrich auch die ersten Medizin-studierenden, die dank kantonsübergreifender Kooperation seit Herbst 2020 in St.Gallen studieren.

Stefan Kölliker erwähnte überdies die 2018 angestossene Revision des Universitätsgesetzes, die 2022 abgeschlossen sein soll. «Ich bin optimistisch gestimmt, dass das künftige Universitätsgesetz ein gutes Resultat unserer gegenwärtigen Arbeiten sein und auch im politischen Prozess bis zu seiner Inkraftsetzung breite Zustimmung erfahren wird», sagte der Regierungsrat. «Was wir wollen, ist eine langfristig erfolgreiche HSG für den Kanton St.Gallen, für unsere Wirtschaft und Gesellschaft.» Stefan Kölliker dankte dem Rektorat um Prof. Dr. Bernhard Ehrenzeller für die sehr gute Zusammenarbeit während der vergangenen zwölf Monate und lobte die St.Galler Hochschulen für ihr rasches und flexibles Handeln im herausfordernden Umgang mit den Konsequenzen aus der Covid-19-Pandemie.

«Zukunftsfähig mit Gestaltungsspielraum»

Prof. Dr. Bernhard Ehrenzeller, Rektor der Universität St.Gallen, ging in seinen Ausführungen unter anderem ebenfalls auf die Revision des Universitätsgesetzes ein. Die Zukunftsfähigkeit der HSG müsse dabei im Zentrum stehen, sagte er. «Wir wissen um unsere eigene Verantwortung gegenüber dem Kanton als öffentliche Universität», so Bernhard Ehrenzeller. «Gleichzeitig vertrauen wir darauf, dass uns der notwendige Gestaltungsspielraum erhalten bleibt, damit wir auch in Zukunft als führende Wirtschaftsuniversität anerkannt sein werden.»

Rektor Ehrenzeller erwähnte auch die neuen Medizinstudierenden an der HSG sowie die vergangenes Jahr gegründete School of Computer Science, mit der die Universität St.Gallen in neue Fachgebiete ausserhalb der ihr vertrauten Geistes- und Sozialwissenschaften vordringe und sich damit gleichzeitig neue Chancen eröffne, um einen noch grösseren Beitrag an die Region zu leisten.

Mit Blick auf die vergangenen zwölf Monate sagte Bernhard Ehrenzeller, die Pandemie habe der HSG einen digitalen Schub verliehen, gerade auch in der Lehre. Sie habe die Universität aus der Komfortzone und zu allerlei Experimenten gezwungen. «Diese Schubkraft und Experimentierlust gilt es zu bewahren und gerade später im Learning Center weiter zu nutzen». Das HSG Learning Center wird im Frühling 2021 Aufrichte feiern und im ersten Quartal 2022 eröffnet. «Das Learning Center wird Co-Creation und partizipative Lehr- respektive Lernformate ins Zentrum stellen und auch auf die Weiterbildung einwirken», sagte Rektor Ehrenzeller.

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