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Campus - 30.11.2010 - 00:00 

Ausstellung über Nachhaltigkeit

Die studentische Initiative oikos CNC hat anlässlich des Weltklimagipfels in Cancún eine Ausstellung über nachhaltige Energiepolitik zusammengestellt. Die Ausstellung ist bis zum 13. Dezember an der HSG zu sehen.

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Unter der Überschrift "EinSichten - Wie viel Klima bist Du?" möchten die Initiative die Themen Nachhaltigkeit und Klimawandel ins Bewusstsein rufen. "Wir möchten sensibilisieren und idealerweise ein verändertes Konsumverhalten anregen", sagt oikos-CNC-Projektkoordinator Markus Arnold.

Energie, Verkehr, Konsum
Auf zehn Farbplakaten, die die sich mit Energie, Verkehr und Konsum auseinandersetzen, werden individuelle Gewohnheiten hinterfragt und die Auswirkungen des Fleisch- und Fischkonsums auf die CO2-Bilanz aufgezeigt.

Die entscheidende Frage sei, so Irena Irmler vom oikos-CNC-Komitee, "durch welche ökonomisch sinnvollen Massnahmen kann jeder Einzelne von uns seinen persönlichen Energieverbrauch reduzieren?".

UNO-Klimagipfel in Cancún
Der Ausstellungstermin ist nicht zufällig gewählt: rund 10000 km entfernt, in der mexikanischen Küstenstadt Cancún, beraten zeitgleich die Vereinten Nationen beim UNO-Klimagipfel über ein neues Klimaschutz-Abkommen.

Nach dem Scheitern des Klimagipfels in Kopenhagen, bei dem es zu keiner Einigung kam, sind die Erwartungen gedämpft. Trotzdem, so ist sich HSG-Professor Rolf Wüstenhagen sicher, gebe es auch Lichtblicke: zum einen verzeichnen die erneuerbaren Energien ein starkes Wachstum, zum anderen "finden auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene nach wie vor Klimaschutzanstrengungen statt".

Die Ausstellung "EinSichten - Wie viel Klima bist Du?" ist bis zum 13. Dezember im Foyer des Hauptgebäudes der Universität St.Gallen zu sehen.

Kurzinterview mit Prof. Dr. Rolf Wüstenhagen
Was erwarten Sie vom Weltklimagipfel in Cancún?
Nach dem Scheitern des Klimagipfels in Kopenhagen ist es äusserst unwahrscheinlich, dass in Cancún eine Einigung erzielt wird. Schon in Kopenhagen wurde deutlich, dass die USA Mühe haben, sich zu adäquaten Emissionsminderungen zu verpflichten, und nach den Mid-term Elections ist der Handlungsspielraum der Administration Obama noch kleiner geworden. Der zweite grosse Emittent, China, wird in dieser Situation auf seiner Position beharren, sich ebenfalls nicht verbindlich zu verpflichten. Es ist wie beim Mikado-Spiel: Keiner möchte sich zuerst bewegen.

Gibt es zu einem neuen verbindlichen Klimaschutzabkommen eine Alternative?
Es gibt in der aktuellen Situation zwei Lichtblicke: Zum einen finden auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene nach wie vor Klimaschutzanstrengungen statt. So hat eine Volksabstimmung in Kalifornien die Klimapolitik von Arnold Schwarzenegger gegen den Widerstand der Industrie bestätigt, und die EU hält ebenfalls an ihren Emissionszielen fest. Zum anderen führt das starke Wachstum der eneuerbaren Energien, nicht zuletzt der Aufstieg von China zum Weltmarktführer für Wind- und Solarenergie, zu Emissionsminderungen.

Was kann jeder Einzelne von uns für den Klimaschutz tun?
Die grössten Klimaschutzpotenziale liegen in den Bereichen Verkehr, Gebäude und Ernährung. Mein persönlicher Vier-Punkte-Klimaschutzplan sieht zum Beispiel so aus: Mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zur Arbeit fahren, wenn möglich für die Ferien den Zug nehmen, vegetarisch essen und zu Hause Strom aus erneuerbaren Energien kaufen. Das geht auch ohne Cancún :-).
Rolf Wüstenhagen ist Professor für Management Erneuerbarer Energien am IWÖ-HSG.

Foto: Photocase / Alexander Ohrt

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