Forschung - 25.05.2023 - 08:30
Die jüngste Umfrage unter 100 Schweizer Unternehmen mit Geschäftstätigkeit in China stellt eine vollständige Erholung der Erwartungen von der Pandemie fest. Gemäss der Studie können Schweizer Firmen in China zusätzliches Wachstum erwarten.
Seit 2018 veröffentlichen Forschende der Universität St.Gallen (HSG) den «Swiss Business in China Survey», der Einblicke in Daten von Schweizer Firmen in China liefert. Die jüngste Ausgabe der Umfrage, an der über hundert in China tätige Schweizer Firmen teilnahmen, stellte wie in den Vorjahren Fragen zu den Besonderheiten der Geschäftstätigkeit in China. Die Studie kommt zum Schluss: Seit Aufhebung der Nullzollpolitik sind Schweizer Firmen ihren Geschäften in China gegenüber optimistisch eingestellt, auch wenn sie sich mit neuen Herausforderungen konfrontiert sehen.
Der Bericht, die Umfrage bei Schweizer Unternehmen in China sowie die Datenerhebung wurden unter der Leitung von Tomas Casas, Direktor des China Competence Center (FIM-HSG) an der Universität St.Gallen, in Zusammenarbeit mit verschiedenen Schweizer Institutionen durchgeführt. Darunter die Swiss Centers Group, China Integrated, die Schweizer Botschaft in China, Swissnex, Switzerland Global Enterprise, Swiss Business Hub in China, die Swiss Chinese Chamber of Commerce (SCCC), Swisscham China und economiesuisse. Die Studien zu den chinesisch-schweizerischen Wirtschafts-, Handels- und Investitionsbeziehungen, darunter Analysen zum bilateralen Freihandelsabkommen (FHA), verfolgen das Ziel, der Schweizer Wirtschaft und der Schweizer Öffentlichkeit im Allgemeinen eine Orientierung zu bieten.
Felix Sutter, Präsident des Swiss Business Hub in China (SCCC), stellte fest, dass China die Welt in diesem Jahr zweifellos erneut mit der Geschwindigkeit seiner wirtschaftlichen Erholung verblüffen wird. Schweizer Unternehmen müssen darauf vorbereitet sein.
Aus dem Bericht 2023 geht hervor, dass Schweizer Unternehmen ihr Vertrauen nach den Pandemiejahren wiedergefunden haben – sie betrachten China heute als vorrangigen Markt für Investitionen. Diese positiven Aussichten deuten jedoch darauf hin, dass Schweizer Manager:innen geringere Erwartungen haben in Bezug auf Umsätze und Wachstum. Bei ihren Investitionsplänen sind sie vorsichtiger geworden. Und dennoch: Knapp 40% der Unternehmen erhöhen ihre Investitionen, während 59% der Firmen betonen, dass ihre Investitionen gleich bleiben werden.
Die Umfrage macht weiter deutlich, dass sich die regulatorischen Herausforderungen nicht verringert haben. Die Befragten weisen darauf hin, dass Sanktionen gegen chinesische Unternehmen aufgrund der geopolitischen Lage Anlass zur Sorge geben. Als Folge passen viele Schweizer Firmen ihre Strategie im Verhältnis zu China an.
Der Schweizer Botschafter in der Volksrepublik China, Jürg Burris, geht schliesslich davon aus, dass die Entscheidungsträger in den Schweizer Unternehmen die neuen Herausforderungen konstruktiv angehen werden: durch Diversifizierung der Lieferketten, Fortschritte im Bereich der Digitalisierung und durch die Bewältigung der sich ergebenden geopolitischen Herausforderungen.
Der «Swiss Business in China Survey 2023» steht zum Download zur Verfügung.
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