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Campus - 28.10.2022 - 00:00 

Jugendliche entdecken die Zukunft des Lernens

50 Maturierende aus St.Gallen und Schaffhausen haben sich im SQUARE auf eine Zeitreise begeben und sind in das Lernen der Zukunft eingetaucht. Sie unterhielten sich mit Roboter Lexi, testeten Chatbots, erstellten Deepfakes, lernten Roboter Nao kennen und navigierten mit HoloLens durch den menschlichen Körper.

28. Oktober 2022. Bei jungen Menschen eine Begeisterung für Technologie, Kreativität und Unternehmergeist auslösen: Das ist das Ziel des Camps «Zukunft Lernen», das vom Institut für Bildungsmanagement und Bildungstechnologien (IBB-HSG) und dem Institute of Computer Science (ICS-HSG) gemeinsam lanciert wurde. Nach einem Pilotcamp im Frühling mit Jugendlichen aus Kreuzlingen, waren es am 27. Oktober je eine Maturaklassen aus St.Gallen und Schaffhausen, welche verschiedene Technologien erkundeten und die Zukunftsszenarien des Lernens diskutierten.

Informatiker:innen gründen Unternehmen

«Warum macht es Sinn, dass die HSG als Wirtschaftsuniversität ein eigenes Informatikstudium anbietet?» Mit dieser Frage empfingen Prof. Dr. Sabine Seufert (IBB-HSG) und Prof. Dr. Siegfried Handschuh (ICS-HSG) die beiden Maturaklassen im SQUARE. Die Informatik nehme in den Unternehmen immer grösseren Raum ein und sei nicht mehr wegzudenken, erklärte Siegfried Handschuh «Sie ist zum eigentlichen Produkt geworden. Hinter jeder Plattform steht ein Geschäftsmodell.» Früher hätten vor allem Betriebswirtschafter Unternehmen gegründet, heute seien es zunehmend Informatiker:innen. Als Beispiele nannte der Professor Elon Musk, Steve Jobs oder die CEOs von Google.

Die rund 50 Jugendlichen erfuhren an sechs Stationen, was smarte Lernumgebungen künftig in Klassenzimmern zu bieten haben und wie Künstliche Intelligenz (KI) und «smarte Tools» beim Lernen assistieren können. Auf der Zeitreise in die Zukunft wurden sie von den beiden studentischen Mitarbeitenden Miriam Kluser und Eduard Muqaj sowie weiteren Studierenden der Wirtschaftspädagogik und der Informatik begleitet. Mit Begeisterung kommunizierten die Jugendlichen mit dem sozialen Roboter Lexi und diskutierten darüber, wofür er eingesetzt werden könnte und ob er als Lernassistent geeignet wäre.

Mit Hilfe einer VR-Brille und einer HoloLens tauchten sie in eine Unterwasserwelt ab und klickten sich durch die Anatomie des menschlichen Körpers. Sie lernten Chatbots als smarte Assistenten kennen und erlebten smarte Tools, die beim Schreiben von Texten, Erstellen von avatarbasierten Videotutorials oder beim Erlernen einer neuen Sprache helfen können. Die sechste Station brachte den Campteilnehmenden die Bildungsinnovationen im SQUARE näher.

Begeisterte, aber auch kritische Statements

Nach dem Rundgang fassten die Jugendlichen ihre Erfahrungen und Eindrücke zusammen. Er sei erstaunt wie schnell und einfach man selber Deepfakes erstellen könne, zweifle aber daran, ob die Technik tatsächlich im Alltag Vorteile bringe, erklärte ein Teilnehmer. Sie könne sich gut vorstellen, dass der dreidimensionale Blick dank VR-Brille und HoloLens im Unterricht nützlich sein könne, betonte eine Teilnehmerin. Angesprochen wurden aber nicht nur die Chancen, sondern auch Nachteile und Gefahren neuer Technologien. Im zweiten Teil der Veranstaltung begaben sich die Jugendlichen ins Design Studio, wo sie die Möglichkeit erhielten, im Team ihre eigenen Ideen für die Zukunft des Lernens zu entwickeln. Die besten Ideen wurden prämiert.

Das Camp «Zukunft Lernen» sei auf sehr gute Resonanz gestossen, betonte Sabine Seufert. Die Jugendlichen seien mit viel Motivation und Begeisterung bei der Sache. In beiden bisher durchgeführten Camps habe sich gezeigt, dass die Jugendlichen zwar gewandt mit den neuen Technologien umgehen könnten, jedoch relativ wenig über Künstliche Intelligenz wüssten. «Zukunft Lernen» gebe ihnen Anstoss, mehr darüber zu erfahren. «Mit unserer Initiative streben wir an, dass die Jugendlichen die interdisziplinäre Zusammenarbeit in einer inspirierenden Umgebung selber erleben und damit die Lernkultur der HSG kennenlernen. Ganz besonders freuen wir uns, wenn auch bei den weiblichen Studierenden das Interesse an der HSG geweckt wird», erklärte die Professorin abschliessend. Das Camp soll regelmässig im Frühling und Herbst stattfinden.

Claudia Schmid 

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