Veranstaltungen - 11.04.2023 - 15:00
Das 52. St.Gallen Symposium präsentiert in diesem Jahr eine höchst internationale Gästeliste und öffnet sich der breiten Öffentlichkeit wie nie zuvor. So kann etwa ein Grossteil der Diskussionsformate im öffentlichen Livestream mitverfolgt werden. Wer in der Region Ostschweiz zu Hause ist, kann zudem am neuen Format «St.Gallen Symposium in Town» teilnehmen. Dabei finden in Gaststätten der St.Galler Altstadt öffentliche Veranstaltungen statt mit namhaften Podiumsgästen wie dem Arzt und Entertainer Eckhart von Hirschhausen oder der Vorsitzenden der deutschen Partei «Die Grünen», die mit dem Präsidenten der FDP Schweiz diskutiert.
Inhaltlich widmet sich die 52. Ausgabe des St.Gallen Symposiums der Suche nach einem neuen Generationenvertrag. Denn ein beispielloser Schuldenstand, Umweltprobleme und herausfordernde geopolitische Entwicklungen haben das Gleichgewicht zwischen den Generationen aus der Balance gebracht. Daher braucht es für den Dialog mit der nächsten Generation neue Ideen, Innovationen, Techniken sowie ein frisches Denken für ein besseres gegenseitiges Verständnis.
«Wir haben sieben Prinzipien formuliert, die am Symposium diskutiert werden», sagt Beat Ulrich, CEO des St.Gallen Symposiums. «Diese sind: Verantwortung, Care, Regeneration, Offenheit, Zusammenarbeit, Mitsprache, Vergangenheits- und Zukunftsbewusstsein», ergänzen Felix Rüdiger, Head of Research des St.Gallen Symposiums und Deborah Walt vom studentischen Leitungsteam. Und weiter heben sie hervor: «Wir haben diese sieben Prinzipien in generationsübergreifender Forschung mittels quantitativer und qualitativer globaler Umfragen erarbeitet.»
Die Idee für diesen «New Generational Contract», den das Symposium gemeinsam mit dem Club of Rome lanciert, entstand bereits an der Konferenz in St.Gallen im Mai 2022. Dabei gehe es vor allem darum, die langfristigen Auswirkungen heutiger Entscheidungen zu bedenken, sagt Beat Ulrich.
Zu kurzfristig orientierte Reaktionen auf unmittelbare Krisen wie die Energieknappheit, die Inflation oder jene in der Ukraine schafften schnell neue Herausforderungen. Andererseits würden strukturell notwendige Veränderungen und eine nachhaltige, langfristige Transformation immer wieder verschoben. «Wir möchten Synergien suchen zwischen der kurzfristigen Krisenbewältigung und den langfristigen Veränderungen – generationenübergreifend, lösungsorientiert und fächerübergreifend», so Cyril Flaig, Co-Leiter des diesjährigen Teams HSG-Studierender, die die Konferenz organisieren.
Mit der Idee eines neuen Generationenvertrags unterstreicht das St.Gallen Symposium 2023 den dringenden Handlungsbedarf.
Die jungen Teilnehmenden der Konferenz wurden in Zusammenarbeit mit über 300 Universitäten weltweit ausgewählt. Gäste und Führungskräfte kommen von ebenfalls rund 300 Partnerunternehmen und Institutionen auf den Campus der Universität St.Gallen. Zeitgleich finden Anlässe in Mexiko, Johannesburg und Peking statt.
Die 100 Referent:innen, unter ihnen auch Ayọ Tometi, Mitgründerin der «Black Lives Matter»-Bewegung, verstehen ihren Besuch in St.Gallen als ausdrückliches Bekenntnis zum Generationendialog. Dabei lebt die Konferenz von den überraschenden Begegnungen grundverschiedener Persönlichkeiten: Eine Leistungssportlerin aus dem Libanon kommt mit Unternehmensvorständen aus der Schweiz ins Gespräch, eine Umweltaktivistin aus Uganda mit Regierungsvertreter:innen aus Singapur, Wales, der EU, Kanada oder Brasilien. Zu Gast ist aber auch die Jugendministerin der Vereinigten Arabischen Emiraten. Ganz wichtig bei alledem: jedes Podium wird generationen-übergreifend besetzt.
Die Wirtschaft wird vertreten sein durch Top-Führungskräfte von Airbus, ASICS, E.ON, HugoBoss, Omega, Kühne + Nagel, Hirslanden, der AXA Group, zudem Vertreter:innen von Nationalbanken oder Staatsfonds aus Norwegen, Singapur und der Schweiz. Im Kontext des 125-jährigen Jubiläums der Universität St.Gallen wird es aber auch spezifische Bildungsformate geben. Sie werden von universitären Fakultätsleiter:innen aus aller Welt geleitet. «In diesen Formaten streben wir etwa Lösungen für einen Paradigmenwechsel im Energiemarkt an, aber auch Ansätze für die Deeskalation schwieriger Verhältnisse zwischen geopolitischen Playern. Unsere Initiative zielt auf eine wachsende globale Anerkennung der Notwendigkeit von strukturellen Veränderungen sowie auf konkrete Projekte», sagt Beat Ulrich.
Die Organisation des Grossanlasses wird von Studierenden der Universität St.Gallen geleistet. Hier finden Sie die aktuelle Video-Reportage, die einen Blick hinter die Kulissen eröffnet.
Bild: St.Gallen Symposium
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