Öffentliche Vorlesungen
Datum Di. 04.03.2025 | Uhrzeit 18:15 - 19:45 Uhr | ReferentIn Dr. phil. Prof. em. Clau Solèr |
Ort Universität St.Gallen, Raum A 01-206 | Kosten Semesterpass für 20 Franken | Kalender |
Guglielm Gadola ist in der Surselva heute kaum mehr bekannt, ausser man erinnert sich an die burleske Geschichtenserie des Paul Luziet oder man ist den neuen Paul-Luziet-Pfad in Sumvitg abgelaufen.
Dabei war der Historiker, Redaktor, Journalist und Kantonsschullehrer ein vielfältiger und fantasievoller, aber auch ein traditionsverbundener Schriftsteller, dem schliesslich vier Tschespet-Bände gewidmet sind.
Wie kaum ein anderer vor ihm kannte er sowohl das weltliche und religiöse Schrifttum der Surselva als auch die Oralliteratur und historische Quellen.
Gedichte und Theater hat er kaum geschrieben, aber in seinen Geschichten hat er die verschiedensten Quellen freizügig eingeflochten. Ihm ging es um das Geschichten-Erzählen und seine Sprache ist barock, gelegentlich deftig und sehr regional. Obwohl bodenständig und patriotisch bestand ein gewisses Misstrauen zwischen dem gelegentlich sprunghaften und bissigen Gadola und den Behörden und Gremien.
Das rührt möglicherweise daher, dass Gadola in verschiedenen Texten, besonders im Kalender «Il Glogn» zu damaligen politischen Fragen mutig Stellung nahm, also ein «engagierter» Schriftsteller «avant la lettre» war.
Wir lesen Passagen aus seinem Erstlingtext La davosa catscha von 1923, der prägnanten Geschichte Tener ord igl ogn, dann aus seinen «grossen» Novellen Brulf und La fiera de Ligiaun und selbstverständlich aus «Paul Luziet», aber aus der heute unbekannten Erstversion von 1939.
Romanischkenntnisse erforderlich
Dienstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Universität St.Gallen, Raum A 01-206
25.2., 4.3., 11.3., und 18.3.2025
Dozent | Dr. phil. Prof. em. Clau Solèr, Romanist und Linguist, Chur
Bild: Impression aus einer vergangenen Vorlesungsreihe