Öffentliche Vorlesungen
Datum
Do. 07.03.2024 |
Uhrzeit
18:15 - 19:45 Uhr |
ReferentIn
Prof. Dr. Max Lemmenmeier |
Ort
Universität St.Gallen, Raum A 01-014 |
Kosten
Semesterpass für 20 Franken |
Kalender
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Die Vorlesung beschäftigt sich mit dem wachsenden Antisemitismus und Rassismus in der Gesellschaft des Kantons St.Gallen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dabei werden die Wechselbeziehungen und gegenseitigen Beeinflussungen von Rassenlehre, Erbbiologie und Antisemitismus genauer untersucht.
Ein erster Teil befasst sich mit der Entwicklung von Rassenlehre und rassistischem Denken bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. Schreiben und Handeln in rassischen Denkmustern wurde im Kanton zunehmend alltäglich, vor allem im ländlichen Raum. Der Erste Weltkrieg brachte zudem eine verstärkte Abschottung gegenüber dem Ausland, aber auch gegenüber Jüd:innen.
Der zweite Abschnitt beschreibt die Entwicklung in den 1920er Jahren. Unter dem Einfluss von Vorkommnissen in Deutschland kam es auch in der Stadt St.Gallen zu einem Aufflackern eines radikalen Antisemitismus, ausgehend von katholisch-konservativen Kreisen. Dagegen gab es zwar eine klare staatlich-gesellschaftliche Abgrenzung, aber die subtilen Formen antisemitischen Denkens wurden zugleich immer selbstverständlicher, nicht zuletzt unter dem Einfluss der nationalsozialistischen Machtübernahme in Deutschland.
Zum Abschluss verfolgen wir die Rolle der Rassenlehre und der antisemitischen Reaktionen auf die Fluchtbewegungen aus dem Deutschen Reich nach 1938 und die Durchdringung von Staat und Gesellschaft mit rassenbiologischem Denken, das auch nach dem Untergang des Dritten Reiches weiter wirksam blieb.
Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Universität St.Gallen, Raum A 01-014
7.3., 14.3. und 21.3.2024
Dozent | Prof. Dr. Max Lemmenmeier, Historiker, St.Gallen