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Forschung - 04.03.2016 - 00:00 

Wirtschaften für die Gesellschaft

Was ist echte unternehmerische Nachhaltigkeit? Und wie können Unternehmen durch ihr sorgfältiges Wirtschaften gesellschaftliche Probleme lösen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der elfte Film der HSG-Animationsvideoserie «Little Green Bags». Den Text hat Thomas Dyllick verfasst, Professor für Nachhaltigkeitsmanagement an der Universität St.Gallen.

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9. März 2016. Das Video erklärt das Konzept für nachhaltiges Wirtschaften, entwickelt von Thomas Dyllick und Katrin Muff, Wissenschaftlerin an der Business School Lausanne. Der Ansatz «True Business Sustainability» umfasst neben der unternehmerischen Nachhaltigkeit auch die Ausbildung für verantwortungsvoll handelnde Manager.

Probleme lösen statt nur Profit maximieren

Das Video skizziert drei Ansätze einer unternehmerischen Nachhaltigkeit: Im traditionellen Management ist Nachhaltigkeit nicht relevant. Im Mittelpunkt stehen alleine die Interessen der Eigentümer und der Profit. Das Modell unternehmerischer «Nachhaltigkeit 1.0» betrachtet soziale und ökologische Anliegen als Mittel zum Zweck für den ökonomischen Erfolg eines Unternehmens. Unternehmerische «Nachhaltigkeit 2.0» geht einen Schritt weiter: Dieses Modell geht davon aus, dass Unternehmen in drei Dimensionen wertschöpfend wirken und dabei zugleich ökonomische, ökologische und soziale Ziele verfolgen.

Ein echtes unternehmerisches «Nachhaltigkeitsmanagement 3.0» ist nicht nur daran interessiert, negative Auswirkungen der eigenen Tätigkeiten zu vermindern. Es ist darauf ausgerichtet, gesellschaftlicher Probleme zu lösen und einen echten Beitrag zu leisten, um Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft gleichermassen zu dienen. Fazit: Jedes ungelöste Problem kann als unentdeckte Marktchance angesehen werden. Erst wenn die Nachhaltigkeitsziele von Unternehmen an die Nachhaltigkeitsherausforderungen der Gesellschaft angekoppelt werden, können Unternehmen effektiv zur Bewältigung der Probleme beitragen.

Visuelle Wissenshappen

Die HSG-Videoreihe «Little Green Bags» lädt dazu ein, mehr über die Wissensgebiete der Universität St.Gallen herauszufinden. Die Themen Generationenvertrag, Digitales Leben, Energiewende, Unternehmensverantwortung, Innovation und Gemeinwohl bieten Diskussionsstoff in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Sie sind darum auch ein wichtiger Bestandteil von Forschung und Lehre an der HSG. Anknüpfend an akademische Seminare mit Snack, so genannte «Brown Bag Lunches», bietet die Videoreihe «Little Green Bags» visuelle Wissenshappen.

Den Anfang machte das Institut für Wirtschaftsethik mit dem Film «Was ist eigentlich CSR?» über Unternehmensverantwortung. Das Institut für Technologiemanagement veranschaulichte das Prinzip «Effectuation» und die «10 Mythen des Unternehmertums». Der vierte Teil erklärte, wie Innovationen entstehen. Im fünften Video «Digital Good Life» zeigte Miriam Meckel, wie wir ohne Techno-Stress digitale und analoge Welt verbinden können. Der sechste Film erklärte, wie Reales Marketing Kunden zum Kauf führt. Im siebten Video zeigten Elgar Fleisch und Markus Weinberger, was das Internet der Dinge kann. «Public Value» ist das Thema des achten Films der HSG-Videoserie. Der Film zeigt, was Gemeinwohl ausmacht und wie es gemessen werden kann. Autor des Sprechertextes ist HSG-Dozent Timo Meynhardt. Was wir tun können, damit die Lastenverteilung zwischen Alt und Jung fair bleibt, hat der neunte Film von HSG-Professor Martin Eling über den «Generationenvertrag» zur Dikussion gestellt. Von organisationaler Energie handelt das Video von HSG-Leadership-Expertin Heike Bruch.

Animationsvideoserie Little Green Bags
Produziert werden die Filme in Kooperation mit dem Zürcher Animationsstudio Zense und Filmregisseur Andri Hinnen, selbst Absolvent (SIM-HSG) der Universität St.Gallen. Wissenschaftlicher Leiter der Animationsfilm-Serie ist Prof. Dr. Thomas Beschorner, Direktor des Instituts für Wirtschaftsethik an der HSG. Das französische Filmfestival «Deauville Green Awards 2015» zeichnete den Film «Public Value: Wertschöpfung, Gemeinwohl und ich» im Juni 2015 mit der Kategorie Silber aus. Auch der Schweizer Nationalfonds schätzt die Art von Wissenschaftskommunikation. Er fördert weitere Filme der Serie mit dem Instrument «SNF Agora».

Bild: Ausschnitt aus dem Animationsfilm / Zense - Reframing Complexity

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